Noch ist das geplante, schuldenfinanzierte Investitionsprogramm der zukünftigen Bundesregierung nicht endgültig verabschiedet. Innerhalb einer Woche sind die Zinsen für Baufinanzierungen um 33 Basispunkte (0,33 Prozentpunkte) gestiegen. Einige Banken erhöhten ihre Zinssätze sogar um 0,5 Prozentpunkte.
Nach einer Erhebung von Barkow Consulting lag der durchschnittliche Zinssatz für eine Baufinanzierung mit zehnjähriger Laufzeit am vergangenen Freitag bei 3,69 Prozent. Dies stellt nicht nur den höchsten Stand seit sieben Monaten dar, sondern markiert auch den stärksten wöchentlichen Anstieg seit der globalen Finanzkrise vor 18 Jahren. Die Daten stammen aus einer umfassenden Stichprobe der Bankenaufsicht (Deutsche Bundesbank/EZB), die etwa 200 inländische Banken umfasst und verschiedene Beleihungs- und Tilgungssätze berücksichtigt.
Der Hauptgrund für diesen Zinsanstieg liegt in den steigenden Renditen deutscher Staatsanleihen, die auf die geplante Neuverschuldung von bis zu einer Milliarde Euro zurückzuführen sind, schreibt der Focus auf seiner Onlineplattform. Da die Schuldenquote Deutschlands damit die 80-Prozent-Marke des Bruttoinlandsprodukts überschreiten könnte, bewerten Kapitalmarktteilnehmer das Kreditrisiko des Staates negativer. Dies führt zu höheren Risikoprämien auf deutsche Anleihen, wodurch auch Hypothekenbanken betroffen sind. Da sich diese Banken häufig über Pfandbriefe refinanzieren, müssen sie ihre eigenen Schuldtitel nun ebenfalls zu höheren Zinsen anbieten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
MK