Die Wirtschaft in der Eurozone brummt und die Inflation liegt bei mittlerweile knapp zwei Prozent. Doch die Währungshüter der Europäischen Zentralbank halten trotz aller Kritik weiterhin stur an ihrer Geldpolitik fest. Die Gelddruckmaschine läuft bis mindestens September weiter. Und die EZB kauft weiterhin alles, was nur ansatzweise aussieht wie Anleihen. Für alle Sparer ist das ein erneuter Schlag ins Gesicht. Sie leiden seit Jahren unter der Geldpolitik der EZB. Denn eigentlich müssten die Zinsen im Euroraum deutlich höher sein.
Das hat eine Studie der Investmentbank Goldman Sachs ergeben. Das Modell berechnet, wo der faire Zins bei den vorhandenen ökonomischen Rahmenbedingungen sein müsste. Nach der „Taylor-Regel“ müsste demnach der faire Zins für den gesamten Euro-Raum bei zwei Prozent liegen. Damit würde die EZB-Politik der tatsächlichen Entwicklung um mehr als einem Jahr hinterherhinken. Bezogen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland müssten die Zinsen hierzulande sogar bei 3,9 Prozent liegen. Allerdings gibt es der Studie zufolge auch Länder, in denen der aktuelle Zins mehr oder weniger angemessen ist. Beispielsweise in Spanien, wo die Wirtschaft erst am Anfang des Aufschwungs steht.
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