US-Präsident Donald Trump will das Handelsdefizit der USA reduzieren. Nach dem Prinzip der »reziproken Zölle« sollen Abgaben überall dort steigen, wo die USA niedrigere Sätze verlangen als ihre Handelspartner. Besonders betroffen wären die EU sowie Schwellenländer wie Indien, Brasilien und Argentinien.
Laut einer in einer Pressemitteilung bekannt gegebenen Analyse des Kreditversicherers Allianz Trade könnten Unternehmen in der EU im Falle wechselseitiger Zölle mit durchschnittlich 13 Prozentpunkten höheren Abgaben rechnen. Besonders die Autoindustrie steht im Fokus: Während die USA derzeit nur 2,5 Prozent Einfuhrzoll auf Pkw erheben, setzt die EU zehn Prozent an. Die USA könnten diesen Satz angleichen.
Die Trump-Regierung hat bereits konkrete Maßnahmen angekündigt. So sollen Einfuhren aus China mit einem Zollsatz von zehn Prozent belegt werden. Für Importe aus Mexiko und Kanada ist ein Satz von 25 Prozent vorgesehen. Energieimporte aus Kanada sollen ebenfalls mit 10 Prozent besteuert werden, allerdings wurde die Umsetzung um vier Wochen verschoben. Zudem sollen Stahl- und Aluminiumimporte ab Mitte März mit einem Zoll von 25 Prozent belegt werden.
Die EU, China, Kanada und Mexiko erwägen Gegenmaßnahmen. Experten warnen vor steigenden Preisen und einer Eskalation, die etwa in einem Handelskrieg münden könnten. Sollte Trump seine Pläne weiterverfolgen, könnten Handelskonflikte die Weltwirtschaft erheblich belasten.
Beitragsbild: IMAGO / Xinhua
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