Das Gros der Anleger ist auf einem guten Weg, das persönliche Portfolio mit mehr Sachwerten auszustatten. Dabei rücken Immobilieninvestments, Edelmetalle und Rohstoffe allgemein mehr und mehr in den Fokus. Trotzdem geht es nach wie vor im Portfolio auch um den Vermögenszuwachs. Die richtige Strategie und Streuung ist also das A und O. Wer aber hilft mir heute kompetent dabei, diese Strategie auszuarbeiten?
Auswahl der Hausbanken
Das ist eine der Fragen, die sich dieser Tage viele Anleger stellen. Die Hausbank wird verständlicherweise zu den Produkten raten, die aus dem eigenen Hause stammen und somit den besten Profit versprechen – für die Bank. Dass das nicht immer zum Vorteil des Kunden gereicht, lässt sich an den abertausenden Anlegerklagen gegen Geldinstitute erkennen, die sich durch falsche Beratung um ihr Vermögen gebracht sehen. Zwar hat durch neue EU-Regulierung das „Kleingedruckte“ noch an Umfang zugelegt, was aber scheinbar nicht zu einer höheren Beratungsqualität führt.
Somit bleibt die Frage: Zu wem gehen?
Zu viele Finanzberater und -makler sind während der Finanzkrise, in der sich „theoretische Produkte“ schlecht verkaufen ließen, auf den Sachwertzug aufgesprungen und haben nun statt Aktienfonds Gold und Immobilien verkauft. Auch wenn die Absicht da war, den Kunden optimal zu beraten, stellt sich trotz dessen die Frage, wie gut die Vorauslese gewesen sein kann. Denn von heute auf morgen mussten schnell neue Produkte gefunden werden, um den Provisionsumsatz für den kommenden Monat einzufahren. Auch hier gibt es bereits zu viele Beispiele von Anlegern, denen versehentlich oder gar bewusst die falsche Strategie verkauft wurde.
Konservative Langweiler
Deutlich seltener sind hier die Berater und Beratungshäuser (oder auch Beraternetzwerke), die seit Jahrzehnten mit der Sachwert-Beratung auftreten. Noch vor wenigen Jahren galten Edelmetalle oder Holz als langweilig bis uncool. Man hatte Discount-Zertifikate und Hedgefonds im Portfolio. Gold bringt eh keine Zinsen. So hat die Masse der Beratungshäuser weiterhin das verkauft, was der Anleger haben wollte – schillernde Renditeaussichten. Die konservativen Langweiler von damals sind heute gefragt wie nie – aber rar. Die wenigen, die ihren Kunden stets zu einem ausgewogenen und konservativen Portfolio verholfen haben, genießen ein hohes Ansehen.
Diese Häuser gilt es zu finden. Auswahlkriterien sind unter anderem Erfahrung des vor Ihnen sitzenden Beraters, Ruf des Hauses, Kundenstimmen und Referenzportfolios. Auch Ruf und Ergebnisse der Produktgeber sind entscheidend. Kritische Fragen, auch zu finanztechnischen Hintergründen, müssen gute Berater aus dem FF beantworten können – vor allem verständlich. Eine Möglichkeit, wenn auch noch nicht vollends ausgereift, ist die Auskunft über den Bundesverband Deutsche Sachwert Union. Der in Berlin ansässige Verband organisiert deutschlandweit Berater und Beraterhäuser, die sich freiwillig bewerten und weiterbilden lassen. Leider wird schlechte Beratungsqualität der Mitglieder oftmals erst später erkannt. Daher – auch hier kein blindes Vertrauen und „prüfet, wer sich ewig binden will“. Oder in diesem Fall, wer sein Vermögen behalten will.
Von Julien Backhaus
08.08.2011
(Bildquelle: Rainer Sturm pixelio.de)