Bei der Herstellung von Batterien, LED-Bildschirmen, Smartphones, Notebooks und Solaranlagenbau wird der Rohstoff Seltene Erden verwendet. In der anatolischen Provinz Provinz Eskisehir ist jetzt ein 694 Tonnen großes Vorkommen dieses Rohstoffes entdeckt worden, nach China mit 800 Millionen Tonnen ist dies das zweitgrößte Vorkommen weltweit. »Wir werden jährlich 570.000 Tonnen Erz verarbeiten«, kündigte Fatih Dönmez, der türkische Minister für Energie und natürliche Ressourcen, auf Twitter an. 1.200 Tonnen an Seltenen Erden sollen pro Jahr abgebaut werden, der Bau einer Anlage ist noch in diesem Jahr geplant.
Für Deutschland könnte der Fund in Anatolien interessant sein, denn das Land ist von importierten Rohstoffen wie Metalle der Seltenen Erden und anderen Rohstoffen abhängig. Einen Mangel an Seltenen Erden gibt es weltweit nicht, allerdings sind die Lieferketten laut einer aktuellen ifo-Studie problematisch. Dringender Handlungsbedarf für krisensichere Lieferketten besteht bei neun kritischen Rohstoffen, unter anderem auch bei Seltene Erden. »Hier sind mehr Bezugsquellen nötig, um die Lieferketten widerstandsfähiger zu machen«, fasst Dr. Lisandra Flach, Leiterin des ifo-Zentrums für Außenwirtschaft, das Ergebnis der Studie zusammen. Lieferkettenstörungen seien besonders problematisch, da alternative Quellen nur langfristig erschlossen werden könnten. Dies sei eine Lektion der jüngsten Versorgungsnotlagen im Zuge der Corona-Pandemie und geopolitischer Krisen wie dem Ukraine-Krieg.
MK