Über zwei Tage hinweg haben prominente Experten auf der Deutschen Anlegermesse in Frankfurt am vergangenen Freitag und Samstag über die Finanzbildung in Deutschland diskutiert. Auf Einladung des Verlegers Julien Backhaus (Sachwert Magazin, Finanzblatt, Wirtschaft TV) diskutierten u.a. der ehem. ARD-Börsenmoderator Frank Lehmann, die Crash-Warner Marc Friedrich und Matthias Weik, FDP-Politiker Frank Schäffler und Medienmacher Roland Tichy.
Aktuelle Debatten wie ein möglicher Grexit und die Inflationstendenzen wurden ebenso thematisiert wie die geringe Finanzbildung in Deutschland. Börsenexperte Lehmann plauderte aus dem Nähkästchen, wie er neben anderen Experten damals Schulkonzepte für Wirtschafts- und Finanzwissen erarbeiten sollte – was kurz darauf jedoch wieder im Keim erstickt wurde. Erschrocken sei er heute noch, wenn er in Schulen zu Vorträgen zu Gast ist und vor völlig ahnungslosen Teilnehmern spricht. Dahingegen ist FDP-Politker und Prometheus-Gründer Schäffler eher froh, dass seine Kinder eben nicht von Lehrern der 68er-Bewegung unterrichtet werden. Das würde ihm Bauchschmerzen bereiten.
Zum Thema Griechenland äußerte sich Journalist Tichy unmissverständlich: Man solle Griechenland endlich erlösen und aus dem Euro entlassen. Immer mehr neue Schulden und Rettungspakete würden dem Land auch nicht mehr helfen. Das sehen die Bestsellerautoren Marc Friedrich und Matthias Weik genau so. „Der Patient Euro ist doch schon lange tot und wird nur noch künstlich am Leben gehalten.“
Mitdiskutiert haben auch Buchautorin Beate Sander, Finanzexperte Antonio Sommese und Finanzmanager Andreas Feiden. Sommese – der Anlegerversteher – adressierte das Publikum mit einer Bitte. Sie wüssten schon viel mehr als der Durchschnittsanleger. „Aber schenken Sie Ihrem Schwager und der Tante auch mal ein Finanzbuch“, forderte er auf. Das Wissen über Finanzen und Wirtschaft dürfe sich noch stark verbessern.
Worin sich alle einig waren: Der Anteil an Sachwerten sollte im Portfolio der Deutschen zunehmen.
Bilder: Sachwert Magazin