Von Claus Vogt
Starke Zeichen einer beginnenden Aktienbaisse
Während der S&P 500 und der NASDAQ 100 gerade auf neue Allzeit-Hochs gestiegen sind, und viele Anleger davon ausgehen, dass dieser Kursanstieg niemals enden wird, notieren die meisten anderen Aktienindizes noch immer niedriger als vor rund zwei Jahren. Diese Feststellung trifft nicht nur auf den DAX und viele andere europäische Indizes zu, sondern auch auf zahlreiche US-amerikanische. Beispielsweise gilt sie für den US-Nebenwerte Index Russell 2000, der auf 2.000 Unternehmen basiert, den wichtigen US-Banken Index und den Dow Jones Transportation Average.
Solche ausgeprägten Diskrepanzen treten gewöhnlich in der Endphase großer Haussen auf und gelten als Warnsignale für die Aktienmärkte. Da die US-Börse anhand aller bewährten Kennzahlen der Fundamentalanalyse historisch überbewertet ist, sollten Sie nicht überrascht sein, wenn sich der S&P 500 in der nächsten Baisse halbiert oder sogar drittelt. Historisch gesehen wäre das aufgrund der hohen Überbewertung ganz normal.
Risikoindikator auf Rekordniveau wie 2018 kurz vor dem Kurseinbruch
Der jüngste Anstieg am US-Aktienmarkt hat dazu geführt, dass der S&P 500 sein im Juli dieses Jahres erreichtes Zwischenhoch um 2,5% überschritten hat – mehr nicht. Auf die Stimmungsindikatoren und die Markttechnik hat dieser bescheidene Anstieg aber eine erstaunlich große Wirkung erzielt. Er hat dazu geführt, dass eine ganze Reihe dieser Kennzahlen Extremwerte erreicht hat. In der Folge hat mein umfassender Risikoindikator, der auf einer Vielzahl von Komponenten basiert, seinerseits einen Höchstwert angenommen.
Ein fast identisches Muster zeigte dieser Indikator im September 2018. Kurz darauf begann ein recht heftiger Kursrückgang, in dessen Verlauf der S&P 500 um 20% gefallen ist. Eine ähnliche Entwicklung halte ich auch jetzt wieder für wahrscheinlich. Es gibt sogar sehr gute Gründe, mit dem Beginn einer echten Baisse zu rechnen.
Rezessionssignal: Kleiner Rückgang mit großer Wirkung
Bezogen auf den S&P 500 genügt jetzt ein kleiner prozentualer Kursrückgang, um sehr starke Verkaufssignale meiner langfristigen Momentum-Indikatoren auszulösen. Doch damit nicht genug. Denn ein solcher scheinbar unbedeutender Kursrückgang hätte auch weitreichende Auswirkungen auf meine Rezessionsmodelle. Er würde die Vielzahl realwirtschaftlicher Rezessionswarnungen, die in den vergangenen Wochen sichtbar wurde, bestätigen und bei meinen Modellen ein klares Rezessionssignal für die US-Wirtschaft auslösen.
Die kommenden Wochen sind also überaus spannend und in mehrfacher Hinsicht entscheidend für die Entwicklung der nächsten zwei bis drei Jahre. Halten Sie sich auf dem Laufenden mit meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – 30 Tage kostenlos.
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