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    Thorsten Jodaitis – Weininvestment- Leidenschaft trifft Rendite

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    By Sachwert-Redaktion on 9. Februar 2015 Panorama

    Dieser Artikel soll einen  kleinen, grundlegenden Überblick über das Thema „Weininvestment“ geben. International wird hochwertiger Wein bereits seit Jahren als eigene, alternative Anlageklasse angesehen und auch im deutschsprachigen Raum kann man in der letzten Zeit ein gesteigertes Interesse an dem Themenkomplex verzeichnen. Mit der zukünftigen Artikelserie „Seien Sie ihr eigener Weinfondsmanager“ wird den privaten Weinliebhabern dann aufgezeigt,  wie sich das Weininvestment auch praktisch umsetzen lässt.

    Der Begriff „Weininvestment“

    Der Begriff des „Weininvestments“ ist grundsätzlich recht weitläufig.  Die Beteiligung/ der Erwerb  an/von Weingütern fällt genauso darunter wie das Investieren in Unternehmen, die in der Weinbranche tätig sind oder der Kauf von Anteilen an einem Weinfonds.  Das „klassische Weininvestment könnte man wie folgt umschreiben: „Weininvestment bedeutet, sich aufgrund seiner Leidenschaft für Wein eine Sammlung von ausgesuchten hochwertigen Weinen aufzubauen, die auf mittelfristige Sicht zudem die realistische Chance aufweist, eine Wertsteigerung zwischen 7-15 Prozent pro Jahr zu erzielen.“

    Die Leidenschaft zum Wein und nicht die Renditejagd sollte dabei die Basis bilden. Unterstützende Faktoren wie Risikodiversifizierung und ein gut ausgeprägtes Chance-/Risikoverhältnis sind dabei Elemente, die es ermöglichen, das Weininvestment als durchaus sinnvolle Portfolioergänzung anzusehen, wenn auch in bescheidenen Rahmen (maximal 10% des Gesamtportfolios).

    Warum eignet sich Wein überhaupt als Investment?

    Nur ein verschwindend geringer Prozentsatz der weltweiten Weinproduktion eignet sich überhaupt zum Weininvestment. Die Liste der investmenttauglichen Weine wird dabei insbesondere von den Spitzengewächsen aus Bordeaux angeführt, die  international als Statusobjekt angesehen werden. Selbst Leute, die sich nicht für Wein interessieren, können z.B. etwas mit den Namen Mouton oder Lafite Rothschild anfangen. Diese weltweite Nachfrage ist bereits ein entscheidendes Kriterium für die Investmenttauglichkeit eines Weines. Dieser globalen Nachfrage steht gleichzeitig nur eine begrenzte Menge an Flaschen gegenüber, die jedes Jahr von den Châteaux abgefüllt werden.  Die genaue Anzahl der Flaschen schwankt dabei und ist insbesondere abhängig von dem Ertrag der Weinlese. Nur die besten Trauben eines Jahrganges werden dabei für die Spitzenweine verwendet. Die Anbaufläche ist gesetzlich beschränkt und kann nicht erweitert werden, was einen weiteren entscheidenden Faktor darstellt.  Dies führt dazu, dass die Produktionsmenge immer begrenzt und nicht beliebig ausbaubar ist.  Das Ergebnis dieser beschriebenen Umstände ist, dass eine globale Nachfrage auf ein limitiertes Angebot trifft. Im Verlaufe der Jahre wird die Nachfrage sogar noch größer, da die Weine dann ihre Trinkreife erlangen. Gleichzeitig nimmt das Angebot aber ab, da die Flaschen  effektiv konsumiert werden.  Dieses Prinzip führt  zu steigenden Preisen für hochwertige Weine.

    Welche Weine eignen sich zum Investment?

    Auch wenn man persönlich eine Vorliebe für Weißweine oder Rotweine aus Italien hat, kommt man beim Thema Weininvestment nicht an den Spitzenweinen aus Bordeaux vorbei, die auf eine lange Historie sowie eine nachweisbare Wertsteigerung verweisen können.  Die Weine von Lafite Rothschild, Mouton Rothschild, Château Margaux, Château Haut Brion und Château Latour werden auch zur   „Blue-Chips“- Kategorie  der Weinszene gezählt. Weltweit werden sie als Statusobjekte angesehen und insbesondere die Weine von Lafite Rothschild erfreuen sich dabei  sehr großer Nachfrage aus Asien und China. Dies führte in den letzten Jahren zu einer Preisexplosion ungeahnten Ausmaßes, die in der zweiten Hälfte des Jahres jedoch 2011 in einer Preiskorrektur endete.  Wer das Weininvestment aktiv betreiben möchte, wird an diesen Weinen längerfristig nicht vorbeikommen. Die Liste der investmenttauglichen Weine ist nicht nur einzig und allein auf diese (hochpreisigen) „Blue-Chips“ aus Bordeaux beschränkt, jedoch erfordert die richtige Auswahl auf jeden Fall ein solides Basiswissen und eine regelmäßige Information über das aktuelle Marktgeschehen. Neben dem Château ist natürlich auch der Jahrgang von großer Wichtigkeit, denn nicht jeder Jahrgang gilt in der Fachwelt als investmenttauglich.

    Einflussreicher Weinkritiker

    Robert Parker gilt als der führende internationale Weinkritiker. Sein Urteil bzw. seine Punktevergabe hat maßgeblichen Einfluss auf die Preise und die Nachfrage von Weinen. Sein eingeführtes Punktesystem reicht von 50 bis 100 Punkten. Die Range von 90-95 Punkten gilt dabei als „hervorragend“ und die Range von 96-100 Punkten als „außerordentlich“. Es gilt quasi als eine Art „Gesetz“, dass ein Wein mindestens eine Parker-Punktzahl von 95 haben sollte, damit er als investmentfähig eingestuft werden kann.

    Fazit

    Der Markt für Weinraritäten hat sich in den letzten Jahren zunehmend entwickelt und an professioneller Struktur gewonnen. Nicht zuletzt die internetbasierte Weinbörse Liv-ex in London mit den dazugehörigen Indizes hat hierzu maßgeblich beigetragen.  Für Weinfreunde bietet das Weininvestment die ideale Chance, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Dies setzt jedoch voraus, dass man sich intensiv mit der Materie auseinandersetzt, denn ein Selbstläufer ist die Investition in Wein definitiv nicht.

    Quelle:  http://www.weinvestment.de

    Zum Autor: Thorsten Jodaitis war über 12 Jahre als Wertpapierhändler in Frankfurt/Main tätig. In dieser Zeit entdeckte er sein Interesse am Thema Weininvestment und berichtet seit dem Jahr 2007 in seinem Blog http://www.weinvestment.de über die Weinbörse Liv-ex und das Geschehen am hochwertigen Weinmarkt. Zudem ist er Mitgesellschafter von http://www.w1market.com, einem Marktplatz für Weinraritäten.

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