Italien droht zum Risiko für den ganzen Euroraum zu werden, so die sonst eher diplomatisch und zurückhaltend auftretende EU-Kommission. Das Land sei die große Schwachstelle Europas. Grund sei die immense Verschuldung von 2,2 Billionen Euro. Das ist ein neuer Rekordstand und 132 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung.
Die EU-Kommission überprüft derzeit die Haushaltspläne aller EU-Staaten. Auch Frankreich, Österreich, Belgien, Portugal und die Slowakei bereiten der Kommission Sorgen. Diese Länder werden im kommenden Jahr den Stabilitätspakt reißen. Keine Beurteilung gab es für Griechenland weil das Land noch immer Milliardenhilfen von anderen Ländern bekommt.
Keine Beanstandungen gibt es dagegen bei Deutschland, Finnland, Lettland, Litauen, Luxemburg und den Niederlanden. Dennoch kritisiert die Kommission weiterhin den extrem hohen deutschen Handelsbilanzüberschuss der zu deutlichen Verzerrungen innerhalb Europas führe.
Selbst knapp zehn Jahre nach der großen Weltwirtschaftskrise ist die Aufarbeitung nicht abgeschlossen. Die Schuldenberge sind größer geworden. Viele Banken sitzen auf riesigen faulen Krediten. Immer noch gibt es Bankpleiten. Die Europäische Zentralbank EZB muss den gesamten Euroraum weiterhin stützen.
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