Claus Vogt |
Die Edelmetallhausse befindet sich in ihrer Frühphase
Der Edelmetallsektor hat uns seit Anfang des Jahres mit deutlichen Kursgewinnen verwöhnt. So ist der Goldpreis seit seinem Mitte Dezember 2015 erreichten Tief von 1.050 $ pro Unze in der Spitze auf 1.300 $ gestiegen, was einem Plus von 24% entspricht. Der NYSE Arca Goldminen Index hat sich im selben Zeitraum sogar verdoppelt.
Trotz dieser starken Aufwärtsbewegung spricht alles dafür, dass sich die Edelmetalle erst in der Frühphase einer neuen Hausse befinden. Deren baldigen Beginn hatte ich übrigens schon im Dezember 2015 angekündigt und mit nicht weniger als 26 bullishen Argumenten ausführlich begründet. In ihrer Gesamtheit sprechen diese Argumente weiterhin für Kursgewinne im Edelmetallsektor.
Nutzen Sie die aktuelle Korrektur für Käufe
Vorige Woche habe ich Ihnen hier bereits empfohlen, die aktuelle Korrektur der Edelmetallaktien zum Einstieg zu nutzen. Diese Empfehlung möchte ich heute nicht nur wiederholen, sondern mit einem weiteren Argument untermauern. Ich habe nämlich den Eindruck gewonnen, dass die kleine Korrektur der vergangenen drei bis vier Wochen zu einer großen Verunsicherung zahlreicher Anleger geführt hat.
Zunächst sollten Sie wissen, dass diese Reaktion der Marktteilnehmer völlig normal ist. Deshalb sprechen Börsianer auch davon, dass Sinn und Zweck von Korrekturen an den Finanzmärkten darin bestehen, Anleger zu verunsichern und vom Kaufen abzuhalten oder zum verfrühten Ausstieg zu verführen.
Weil das so ist, besteht die größte Herausforderung in der Frühphase einer Hausse für Sie darin, bullish zu bleiben und nicht vorzeitig wieder auszusteigen. Die meisten Anleger sind dazu nicht in der Lage. Weil sie schon bei der ersten Korrektur befürchten, ihre Gewinne wieder hergeben zu müssen, verkaufen sie, anstatt die Kaufgelegenheit als solche zu erkennen und zu nutzen.
Bullish Percent Index bestätigt die Edelmetallhausse
Der folgende Chart zeigt Ihnen im oberen Teil den Verlauf des NYSE Arca Goldminen Index und darunter den Bullish Percent Index. Ersterer ist ein aus 39 Gold- und Silberproduzenten bestehender Aktienindex, letzterer ein Indikator, der auf der Auswertung von Point and Figure-Charts basiert. Konkret misst er die Anzahl der in einem Index enthaltenen Aktien, die sich nach den klaren Regeln zur Konstruktion von Point and Figure-Charts im Kaufmodus befinden.
NYSE Arca Goldminen Index (oben), Bullish Percent Index (unten), 2008 bis 2016
Die erste wichtige Botschaft dieses Indikators besteht darin, dass er vor einigen Wochen auf einen sehr hohen Wert von über 80% gestiegen ist. Wie Sie auf dem Chart sehen, war das seit 2011 nicht mehr der Fall, also seit dem Ende der damaligen Edelmetallhausse. Da dieser Indikator Werte von mehr als 80% gewöhnlich nur in ausgeprägten Haussephasen annimmt, sehe ich darin eine weitere Bestätigung der neuen Edelmetallhausse.
Dieser Indikator spricht gegen eine große Korrektur
Die zweite wichtige Botschaft, die dieser Indikator für Sie bereithält, habe ich mit dem blauen Oval auf der linken Seite des Charts gekennzeichnet. Damals, wir schreiben das Jahr 2009, befand sich der Goldminen Index in der Frühphase der Hausse, die auf den heftigen Kursrückgang während der Finanzkrise folgte.
Wie Sie sehen, verharrte der Bullish Percent Index in dieser Phase viele Monate auf einem relativ hohen Niveau, während sich der Goldminen Index in einem klaren Aufwärtstrend befand (blauer Pfeil). Dieser Aufwärtstrend wurde von mehreren kleineren Korrekturen unterbrochen, die stets aufs Neue zu großer Verunsicherung der Anleger führten und sicherlich ihren oben genannten „Zweck“ erfüllten, die Aktien den schwachen und nervösen Händen zu entreißen.
Bild: Rike, pixelio.de