Benjamin Mudlacks kritischer Blick auf den neuen »Warenkorb«
Ende Februar wartete das Statistische Bundesamt mit einer Sensationsmeldung auf – in Form einer Art Beruhigungspille für die Bevölkerung. Das Internetportal »Deutsche Wirtschaftsnachrichten« titelte in diesem Zusammenhang am 22. Februar 2023 wie folgt: »Neuer Warenkorb: Inflation sinkt deutlich!« Also haben die Kritiker der lockeren Geldpolitik wieder einmal übertrieben, alles ist gar nicht so schlimm und die Institutionen haben die Lage im Griff? Interessant wird es dann, wenn man sich einmal die Mühe macht und sich die Entwicklung der Berechnungsmethode des Statistischen Bundesamtes ansieht.
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe wurden 2020 mit 233,06 Promille gewichtet, 2021 mit 253 Promille, 2022 mit 252,20 Promille und jetzt im Jahr 2023 nur noch mit 165 Promille. Es liegt auf der Hand und ist gängige Praxis, dass die Preistreiber niedriger gewichtet werden, damit die Teuerungsrate auf Basis des Index sinkt. Humoristisch betrachtet gleicht die Produktion des Ergebnisses einer kontrollierten Würfelaktion. Übrigens bezeichneten die »Deutschen Wirtschaftsnachrichten« die Zusammenstellung des Warenkorbes bereits in einem Kommentar vom 24. April 2022 als eine einzige Täuschung.
Den Gastbeitrag »Inflation unter Kontrolle?« von Benjamin Mudlack und weitere spannende Texte lesen Sie im aktuellen Sachwert Magazin 03/23 -> LINK