Die Heizsaison rückt näher und deutsche Unternehmen ebenso wie Privathaushalte steuern auf einen ungewissen Winter zu. Die Angst, aufgrund von Gas- oder Geldmangel frieren zu müssen, macht sich breit. Bereits vor Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs hinkte Deutschland bei der Energiewende hinterher. Doch angesichts der Inflation und des Krieges rückt der Klimaschutz zugunsten der Versorgungssicherheit und des Schutzes von Wirtschaft und Verbrauchern in den Hintergrund. Dabei bedroht der Klimawandel nun im Gegenzug die Versorgung: Die aufgrund der anhaltenden Trockenheit sinkenden Flusspegel drohen nun auch die Binnenschifffahrt lahmzulegen. Doch der Ausbau erneuerbarer Energien stagniert, während bereits abgeschaltete Kohlekraftwerke erneut in Betrieb genommen werden und die Laufzeiten der letzten Atomkraftwerke sich dem Ende neigen.
Der Krieg und das Klima – ein Dilemma, das für die deutsche Energiepolitik beinahe unlösbar erscheint. Anleger hingegen lassen sich von den Turbulenzen der vergangenen sechs Monate, die sich auch an der Börse niedergeschlagen haben, wenig beeindrucken. Am heimischen Aktienmarkt herrscht überwiegend gute Stimmung, man orientiert sich am Optimismus, der angesichts der aktuellen Zinspolitik der Fed auch an der Wall Street Einzug gehalten hat. Am Immobilienmarkt wirkt sich der von der EZB veranlasste Zinsanstieg weniger positiv aus: So verzeichnete »ImmoScout24« im zweiten Quartal sowohl einen Rückgang der Nachfrage als auch der Immobilienpreise in einigen Metropolen. Während viele Anleger nach wie vor auf den »sicheren Hafen« Gold setzen, rücken bei anderen angesichts des Kriegs und der Klimakrise auch Technologiemetalle in den Fokus. Wir haben den Experten Andreas Kroll im Interview zu den Chancen und Risiken dieser Assetklasse befragt.
Das Editorial »Der Krieg und das Klima – das Dilemma der Energiepolitik« von Johanna Schmidt und weitere spannende Artikel lesen Sie in dem aktuellen Sachwert Magazin ePaper Nr. 117
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