Rund zehn Milliarden Barrel Erdöl – so viel lagert nach Angaben des US-Konzerns Exxon Mobil an der Küste Guyanas im Norden Südamerikas. In einer Pressemitteilung vom 5. Januar teilte Exxon Mobil mit, dass aufgrund der Bohrungen Fangtooth-1 und Lau Lau-1 erneut zwei Ölquellen auf guyanischem Gebiet gefunden wurden. Schon in den kommenden Monaten will die Firma mit der Förderung des Erdöls beginnen.
Die Erdölvorkommen in Guyana können sowohl für Exxcon Mobil als auch für das südamerikanische Land einen finanziellen Erfolg bedeuten. Nach Angaben des »Spiegel« werden 75 Prozent der Einnahmen zur Kostendeckung des US-Konzerns genutzt. Das restliche Viertel geht an Guyana. Im Jahr 2020 hatte die politische Opposition Guyanas dieses Abkommen laut »Spiegel«-Berichten noch kritisiert, da es ihrer Ansicht nach Exxon Mobil bevorzuge. 2020 lag der Umsatz von Exxon Mobil laut dem Statistik-Portal »Statista« bei 179 Milliarden US-Dollar. Das ist weitaus mehr als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des südamerikanischen Landes, welches laut Statistischem Bundesamt (StBA) 2020 bei 5,76 Milliarden US-Dollar lag.
Trotz seiner Armut ist Guyana für die Erdölförderung mittlerweile von zentraler Bedeutung. Hierdurch könne das Land mit einer Einwohneranzahl von lediglich etwa 800.000 Personen laut Schätzungen bis 2030 umgerechnet rund 10 Milliarden Euro einnehmen, berichtete die »Süddeutsche Zeitung«. Laut »Spiegel« versprach die Regierung Guyanas, die gewonnenen Mittel aus dem Erdölverkauf unter anderem für Bildung sowie günstigere Benzinpreise einzusetzen.