In den Wirtschaftsverlagen tummeln sich Ratgeber, die ihren Leserinnen und Lesern mit den richtigen Strategien zu finanzieller Freiheit verhelfen möchten. Was dabei oftmals außer Acht gelassen wird, sind die statistisch belegbaren, denkbar unterschiedlichen Ausgangssituationen und Möglichkeiten, mit denen Leserinnen im Vergleich zu den männlichen Lesern ausgestattet sind. Denn nicht wenige Frauen müssen sich beim Vermögensaufbau mit strukturellen Nachteilen auseinandersetzen, die vielen Männern gänzlich fremd sind. Frauen verdienen im Schnitt weniger, sparen weniger, und erhalten eine geringere Rente. Oft heißt es dann auch noch, Finanzen seinen sowieso Männersache. Der Vater, der Freund oder der Ehemann kümmere sich schon – ja, auch heute noch, im Jahr 2021. Was aber, wenn Frau plötzlich auf sich allein gestellt ist? Was, wenn Frau auf sich allein gestellt sein will?
Wer finanziell abhängig ist, ist auf die Hilfe und das Wohlwollen anderer angewiesen – und nicht nur der Kompetenz, sondern auch dem Gemütszustand ihrer Helfer vollkommen ausgeliefert. Finanzielle Unabhängigkeit ist daher unerlässlich für eine selbstbestimmte Lebensführung. Aus diesem Grund ist es immer mehr Autorinnen ein besonderes Anliegen, die Diskrepanz zwischen weiblichen und männlichen Spar- und Anlagestrategien und -möglichkeiten zu beleuchten, veraltete Denkmuster und Blockaden zu lösen und Frauen gezielter auf ihrem Weg zur finanziellen Freiheit zu unterstützen. Für unsere Titelstory haben wir das Gespräch mit Jessica Schwarzer gesucht. Sie ist Börsenexpertin, Finanzjournalistin und mehrfache Buchautorin. In ihrer Arbeit macht sie sich für die Börsenkultur in Deutschland und für die finanzielle Bildung insbesondere von Frauen stark. Sie hat uns dazu inspiriert, diese Ausgabe der finanziellen Freiheit von Frauen zu widmen, in der Hoffnung, noch mehr Frauen dazu zu motivieren, das eigene Vermögen selbst in die Hand zu nehmen und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht
Johanna Schmidt
Das gesamte Editorial »Mehr als nur Geld Investition heißt Emanzipation« von Johanna Schmidt lesen Sie in dem aktuellen Sachwert Magazin 01/22 -> LINK