Verlässt er das sinkende Schiff?
Der Rücktritt des amtierenden Bundesbank-Chefs Jens Weidmann ist eine Hiobsbotschaft und ein Warnsignal zugleich. Mit ihm geht einer der letzten Kritiker einer zu laxen Geldpolitik. Keine guten Nachrichten für den Sparer und unser Geldsystem.
Jens Weidmanns Rücktritt zum Ende des Jahres kommt überraschend. Erst 2019 war sein Vertrag um weitere acht Jahre verlängert worden. Doch nun zieht sich der oberste Notenbanker Deutschlands und Mahner der EZB zurück. Die Bundesbank steht vor einer Zäsur – und damit steht noch mehr Schulden, weiteren Aufkaufprogrammen und einer noch höheren Inflation nichts mehr im Wege.
Die Erfolgsgeschichte der Deutschen Bundesbank
Dabei hat alles so gut angefangen. Seit ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg war die Deutsche Bundesbank genau das, woran es heute geldpolitisch krankt, nämlich ein Garant für die Stabilität des Geldwertes. Der Grund für ihren Erfolg waren die Lehren, die man aus der katastrophalen Politik der bankrotten Reichsbank und der Hyperinflation der Weimarer Republik gezogen und bei der Gründung dieser neuen Notenbank berücksichtigt hatte. Die Geschichte wurde nicht ignoriert. Zu gegenwärtig waren die desaströsen Auswirkungen der Geldentwertung der 1920er Jahre. Mit der Deutschen Bundesbank schlug man ein neues geldpolitisches Kapitel auf und die Institution erwies sich als Hüter der stärksten Fiatwährung des vergangenen Jahrhunderts: der D-Mark. Made in Germany. Die Deutsche Mark wurde aufgrund ihrer unerreichten Stabilität und Wertigkeit weltweit geschätzt, respektiert und fungierte in einigen Ländern sogar als Parallelwährung.
Den gesamten Artikel »Bundesbank-Chef Jens Weidmann tritt überraschend zurück« von Marc Friedrich finden Sie in dem aktuellen Sachwert Magazin 01/22 -> LINK