Ein Auszug aus dem »In Gold We Trust«-Report 2021
Der Klimawandel und das damit verbundene Streben nach einem »nachhaltigeren Wirtschaften« sind allgegenwärtig. Angefangen bei der Energiegewinnung und der Mobilität, über die Lebensmittelindustrie und den Einzelhandel, bis hin zur Staatsanleihe und dem Investmentfonds, alles Erdenkliche erhält Prädikate wie grün, nachhaltig oder klimaneutral. »ESG«1 und »SRI«2 sind geflügelte Akronyme geworden, an denen niemand mehr vorbeizukommen scheint.
Selbstverständlich sind Bemühungen, die auf eine strukturelle Verbesserung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung abzielen, begrüßenswert. Aus unserer Sicht haben die Überlegungen jedoch ein schwerwiegendes Manko. Sie beziehen das Fundament des gegenwärtigen Wirtschaftssystems nicht in ihre Betrachtung ein: das schuldenbasierte Geldsystem.
Dessen Geburtsstunde jährt sich heuer zum 50. Mal – die endgültige Trennung des Weltwährungssystems von Gold feiert also in wenigen Wochen ironischerweise seine »Goldene Hochzeit«. Wie unsere treuen Leser wissen, wurde am 15. August 1971 die letzte Bindung des US-Dollars zum Gold gelöst und somit das globale Geldsystem vollständig entmaterialisiert. Seither ist keine Währung mehr mit einem knappen Vermögenswert wie Gold gedeckt. Zentralbanken können ohne jegliche Beschränkung Geld schöpfen und machen von diesem Privileg auch zunehmend Gebrauch. Diverse Geldmengen- und Schuldenaggregate steigen seither exponentiell an.
Im In Gold We Trust-Report 2019 war unser Leitmotiv »Vertrauen«.3 Währungen beruhen auf einem Dreiklang aus Stabilität, Glaubwürdigkeit und Vertrauen.4 Dieses Vertrauen in die zukünftige Kaufkraft des Geldes steht unserer Meinung nach auf der Kippe, wie die Crack-Up-Boom-ähnliche Entwicklung an den Finanzmärkten aktuell belegt. Letztlich steht und fällt das Vertrauen der Bevölkerung in ungedeckte Währungen damit, dass die Währungshüter das Geldschöpfungsprivileg nicht missbrauchen, zum Beispiel für eine verdeckte Staatsfinanzierung. Doch genau in diesem Zusammenhang registrieren wir jene fundamentalen Veränderungen, die zusammengenommen das Bild eines »monetären Klimawandels« ergeben.
Was genau verstehen wir unter »monetärem Klimawandel«?5 Wir spielen damit auf einen vielschichtigen Paradigmenwechsel an, der durch die Pandemie und die politischen Reaktionen darauf ausgelöst wurde. Die folgenden Entwicklungen sind Ausdruck dieser tiefgreifenden Veränderung…
Den gesamten Auszug aus dem »In Gold We Trust«-Report 2021, finden Sie in dem aktuellen Sachwert Magazin ePaper Nr. 104 -> LINK