Eine neue Studie zeigt: Die Corona-Krise hat die Banken – allen voran Sparkassen und Volksbanken – in die Bredouille gebracht. Ihnen drohen Kreditausfälle in Milliardenhöhe durch insolvente Konzerne. Dadurch könnten sie selbst in Existenznot geraten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle.
Besonders Volksbanken und Sparkassen sind demnach gefährdet, weil sie Geld an viele kleine Firmen verliehen haben. Diese leiden besonders unter der Krise. Während sich die Banken und Finanzdienstleister auf dem Höhepunkt der Corona-Krise noch halten konnten und es bislang zu keinen Ausfällen im Zahlungsverkehr kam, rollt jetzt eine Welle von Pleiten auf die Kreditinstitute zu. Im optimistischen Szenario, bei dem sich die deutsche Wirtschaft rasch erholt, wären immerhin sechs Prozent und damit dutzende hiesige Geldhäuser gefährdet. Hingegen würden im pessimistischen Szenario einer langen Wirtschaftsflaute bis zu 28 Prozent und damit hunderte Banken in ernste Schwierigkeiten geraten.
Wie wichtig diese Banken für die Wirtschaft sind, verdeutlicht der Blick in ihre Bilanzen: Die Gesamthöhe der Kredite der betroffenen Banken liegen zwischen 127 und 624 Milliarden Euro. »Selbst wenn es für die deutsche Wirtschaft sehr gut läuft, halten wir eine neue Bankenkrise für wahrscheinlich«, sagt IWH-Präsident Reint Gropp. Sowohl Volksbanken als auch Sparkassen weisen die Studie zurück. Sie sehen sich nicht gefährdet.