Vermieter sollen die Hälfte der Kosten des CO2-Preises von Öl und Gas mittragen. Das geht einer Mitteilung des Bundesverbandes für die Immobilienwirtschaft (BVFI) zufolge aus dem neuen Klimaschutzgesetz der Bundesregierung hervor. Der Verband kritisiert, dass Vermieter dadurch unverschuldet mitverantwortlich für das Verhalten beim Strom- und Wärmeverbrauch ihrer Mieter seien. »Die pauschale Kostenaufteilung auf Vermieter und Mieter macht umweltpolitisch überhaupt keinen Sinn und hemmt im Gegenteil Investitionen in den Klimaschutz und die Modernisierung von Gebäuden«, ärgert sich Jürgen Engelberth, Vorstandsvorsitzender des BVFI. Letztendlich sei jeder Vermieter ein Unternehmer, der seinem Kunden, dem Mieter, ein »Produkt« anbiete, also die Mietwohnung. Es könne nicht sein, dass ein Unternehmer Teile seiner »Produktionskosten« nicht weitergeben dürfe. »Das wäre so, als würde man beim Brötchenkauf nur noch für Mehl, Wasser und Hefe zahlen dürfen, auf den Stromkosten für den Ofen bliebe der Bäcker aber sitzen. Bei der neuen Lösung ist es sogar noch schlimmer, da der Vermieter gar keinen Einfluss auf das Heizverhalten seiner Mieter hat«, erläutert Engelberth weiter.
Zuvor hatte sich der BVFI dafür ausgesprochen, die Umlage der Kosten nach dem Energieverbrauch des Gebäudes zu richten. Demnach hätten Vermieter von nicht sanierten Gebäuden mit hohem Energieverbrauch einen Teil der CO2-Kosten mittragen müssen. In sanierten und energetisch hochwertigen Gebäuden hingegen hätte der Mieter die selbst verursachten Heizkosten alleine getragen. Das jetzt in Kraft tretende Gesetz lasse den Vermietern Engelberth zufolge wenig Spielraum für Investitionen in Modernisierung. Stattdessen rechnet der Vorstandsvorsitzende des BVFI damit, dass viele Vermieter die zusätzlichen Kosten mittels Mieterhöhungen zu kompensieren versuchen werden.