Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Es war vor allem vom Kampf gegen das Coronavirus geprägt. Auch an der Börse gehörte COVID-19 neben den US-Präsidentschaftswahlen, dem Brexit, dem Handelsstreit zwischen China und den USA sowie der Geldpolitik der Notenbanken zu den beherrschenden Themen. 2021 dürften lange Zeit die gleichen Themen im Fokus stehen.
Im Mittelpunkt bleibt Corona. Eine Vielzahl von Organisationen, Forschungseinrichtungen und Pharmaunternehmen versucht einer breiten Öffentlichkeit einen wirksamen und sicheren Impfstoff zur Verfügung zu stellen. Dies braucht jedoch Zeit. Dr. Anthony Fauci, einer der führenden Immunologen in den USA und Regierungsberater, sagte Mitte September in einem Interview mit MSNBC, dass das öffentliche Leben in den USA erst Ende 2021 zur Normalität zurückkehren würde. Auch in Europa wird uns Corona noch sehr lange beschäftigen. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Lockdowns verhindert werden können, um den wirtschaftlichen Schaden in Grenzen zu halten.
Die gute Nachricht ist, dass die wichtigsten Notenbanken wie EZB und Fed weiterhin eine lockere Gelpolitik fahren dürften, um die Konjunktur zu stützen. Ähnlich wie sie es bereits seit der letzten Finanzkrise tun. Zudem haben die Währungshüter gezeigt, dass sie jederzeit bereit sind, eine Schippe draufzulegen und die Geldpolitik weiter zu lockern und zum Beispiel ihre Anleihenkaufprogramme auszuweiten. Die EZB hatte ihrerseits das insgesamt 1,35 Billionen Euro schwere Notfallprogramm PEPP aufgelegt. Die Fed könnte sich endlich für negative Zinsen erwärmen. Darüber hinaus sind weitere Hilfsmaßnahmen der Regierungen für die Wirtschaft zu erwarten.
Vor den US-Präsidentschaftswahlen am 3. November hatte vor allem der Streit im US-Kongress um die Höhe eines weiteren Corona-Hilfspakets die Börsen beschäftigt. Nach der Wahl könnten sich die Gemüter beruhigen, so dass am Ende doch noch eine Einigung zustande kommt. Eine Verhandlungslösung muss her. Nach derzeitigem Stand konnten die Demokraten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus verteidigen und mit Joe Biden ihren Kandidaten in das Amt des Präsidenten hieven. Der Senat dürfte jedoch in republikanischer Hand bleiben. Dies ist allerdings noch nicht in Stein gemeißelt. Die Mehrheitsverhältnisse werden sich erst nach zwei Stichwahlen Anfang Januar 2021 im US-Bundesstaat Georgia entscheiden.
Den gesamten Artikel „Börsen-Ausblick 2021: Corona wird weiter im Fokus stehen“ von Christoph Scherbaum und Marc Schmidt, finden Sie in der aktuellen Ausgabe vom Sachwert Magazin 01/21 -> LINK