Von Claus Vogt
- Hören Sie nicht auf die Sirenengesänge
- Alle Hoffnung ruht jetzt auf der Fed
- Aber lassen Sie die Markttechnik nicht aus den Augen
- Was machen eigentlich … meine Steuergroschen?
- Wenn ein Theater die vereinbarten Leistungen nicht erbringen will
Fallen Sie nicht auf diese Bearmarketrally herein
Liebe Leser,
an den Aktienmärkten haben sich die Kurse in den vergangenen zwei Wochen etwas erholt. Das ist ganz normal, denn der Markt war kurzfristig sehr stark überverkauft, eine kurze Gegenbewegung nach oben ist also nicht überraschend.
Die Dynamik und die Markttechnik dieses Kursanstiegs sind typisch für eine Bearmarketrally, das heißt für eine Gegenbewegung im Rahmen einer übergeordneten Baisse. Dieser Kursanstieg hat gereicht, um die stark überverkaufte Markttechnik abzubauen, und die kurzfristigen Sentimentindikatoren haben schon wieder Verkaufssignale gegeben.
Hören Sie nicht auf die Sirenengesänge
Wenn sich die Aktienmärkte tatsächlich in einer Baisse befinden, was ich für extrem wahrscheinlich halte, dann wird die nächste Abwärtswelle nicht mehr lange auf sich warten lassen. Stellen Sie sich darauf ein.
Alle Hoffnung ruht jetzt auf der Fed
Beim Verfolgen der US-Börsenberichterstattung könnte man den Eindruck gewinnen, die Aufgabe der Zentralbank bestehe darin, für steigende Aktienkurse zu sorgen. Das steht zwar in keinem Lehrbuch der Geldpolitik, dennoch war der Aufschrei groß, als Fed-Chef Jerome Powell von diesem Kurs abwich. Seit der Krise des Jahres 2008 hat die Fed nämlich tatsächlich den Eindruck erweckt, sie habe ein Mandat, für eine Spekulationsblase an den Aktienmärkten zu sorgen.
Weil das so ist, müssen wir jetzt ganz genau darauf achten, was die Zentralbanken tun. Nicht, was Zentralbanker sagen, sondern was sie tatsächlich tun. Deshalb verfolge ich die weltweite Entwicklung der Zentralbankbilanzen sehr genau. Denn falls es jetzt zu einem ähnlich starken Anstieg der Bilanzsummen wie zuletzt Anfang 2016 kommen sollte, dann würde das vielleicht ausreichen, um der Spekulationsblase neues Leben einzuhauchen.
Eine Garantie gibt es aber auch in diesem Fall nicht. Es genügt also nicht, die Zentralbanken im Auge zu haben. Das zeigt Ihnen der folgende Chart des S&P 500 von 2007 bis 2009.
S&P 500 und Zinssenkungen der Fed, 2007 bis 2009
Obwohl die Fed schon im Oktober 2007 die erste Zinssenkung vornahm und zügig weitere Schritte folgen ließ, konnte sie die Aktienbaisse nicht verhindern.
Quelle: StockCharts.com
Wie Sie sehen, hat die Fed damals schon die erste Zinssenkung vorgenommen, bevor der Aktienmarkt überhaupt unter Druck geraten war. Innerhalb von nur sieben Monaten senkte sie die Zinsen von 5,3% auf 2%. Die Aktienbaisse konnte sie damit aber ebenso wenig verhindern wie die schwere Rezession und die große Krise des Jahres 2008.
Aber lassen Sie die Markttechnik nicht aus den Augen
Es reicht also nicht aus, der Fed auf die Finger zu schauen, um zu erkennen, wohin die Reise an den Aktienmärkten und in der Wirtschaft in den kommenden Wochen und Monaten geht. Zusätzlich müssen Sie die Markttechnik an den Finanzmärkten sehr genau beobachten. Von hier werden die entscheidenden Signale kommen, um die Frage zu beantworten, wie weit die Baisse noch geht und wann erste bullishe Signale am Ende des Tunnels erscheinen, die dann die nächste Hausse ankündigen werden.
In meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren informiere ich Sie sehr detailliert sowohl über die Aktivitäten der Zentralbankbürokraten als auch über die Entwicklung der Markttechnik. Im Moment spricht noch alles für eine Fortsetzung der Baisse. Deshalb werde ich meinen Lesern in den nächsten Tagen weitere Kaufempfehlungen geben, mit denen Sie von fallenden Kursen profitieren.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,
Ihr
Bild: Irochka/depositphotos.com