Der Profisportler Oliver Kahn spricht im Interview mit Sachwert Magazin über die letzten drei Jahre seiner Stiftung und welche Projekte für ihn interessant sind.
Oliver Kahn ist nicht nur einer der bekanntesten Sportler überhaupt. Er ist auch ein engagierter Stifter. Mit der Oliver Kahn Stiftung unterstützt er weltweit Projekte. Mit seinem Team und weiteren Partnern fördert er Kinder und die sportliche Entwicklung.
Herr Kahn, bei unserem letzten Interview war die Oliver Kahn Stiftung ein Jahr alt. Nun ist sie drei Jahre alt geworden. Damals sagten Sie, Sie wollen sich die Zeit für die Stiftungsarbeit einfach nehmen. Klappt das gut?
Oliver Kahn: Trotz meiner zahlreichen Projekte und Aufgaben nehme ich mir bewusst Zeit für die Stiftungsarbeit. Die Stiftung ist eine Herzensangelegenheit, die ich sehr ernst nehme, denn wir haben eine klare Vision: Wir wollen weltweit Bildungszentren Safe-Hubs) errichten, in denen sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche mit der Kraft des Fußballs nachhaltig gefördert werden. So eine Vision lässt sich nicht mal eben nebenher verwirklichen, sondern fordert ein hohes Maß an persönlichem Engagement. In diesem Jahr haben wir viel erreicht: Wir haben in Kapstadt mit dem Bau eines zweiten Bildungszentrums begonnen, inzwischen ist der Fußballplatz fertiggestellt und unser „Go for it!“-Coaching-Programm läuft erfolgreich an.
Heute können bereits etwa 4.000 Kinder und Jugendliche in Kapstadt von uns betreut und unterstützt werden. Erst vor kurzem war ich wieder in Südafrika, weil wir in Johannesburg ein weiteres Bildungszentrum aufbauen werden. Darüber hinaus ist ein Bildungszentrum in Berlin in Planung.
Also kommt auch in der Stiftungsarbeit ein sehr ehrgeiziger Oliver Kahn zum Einsatz. Sie planen sogar noch weitere Zentren. Wie konnten Sie das in so kurzer Zeit verwirklichen?
Oliver Kahn: Hier setze ich auf die Erfahrungen aus meiner Profikarriere: Große Erfolge erreicht man nur mit einer starken Mannschaft. Mein Team und das Team von AMANDLA EduFootball e. V. – unserem Kooperationspartner – leisten großartige Arbeit. Alle sind top motiviert und engagiert. Das sieht man allein an den Erfolgen der Bildungszentren in Südafrika: 44 % weniger Gewalt und Kriminalität und 49 % verbesserte Schulleistungen im direkten Einzugsgebiet der Safte-Hubs.
Die Programme dort werden sehr professionell überwacht. Wie sehr setzen Sie Ihren kaufmännischen Hintergrund bei den Projekten ein?
Oliver Kahn: Die Wirkung des „Go for it!“-Coaching-Programms wird regelmäßig evaluiert und das Programm kontinuierlich weiterentwickelt. Hierfür wurde eigens ein Monitoring und Evaluationssystem erarbeitet, mit dem der Einfluss der Bildungsprogramme auf die teilnehmenden Mädchen und Jungen gemessen werden kann. Man muss bei den Projekten natürlich auch immer die Finanzen im Auge behalten, aus diesem Grund gibt es regelmäßige Finanzberichte.
Konnten sie in den letzten drei Jahren andere mit Ihrer Begeisterung anstecken, sich für die Oliver Kahn Stiftung, beziehungsweise einen anderen guten Zweck einzusetzen?
Oliver Kahn: Ich bekomme durchweg positive Resonanz aus meinem Umfeld und der Gesellschaft. Sehr viele Menschen sind von den Projekten begeistert und Möchten uns unterstützen, sei es durch Spenden oder persönlichen Einsatz. Das macht mir sehr viel Freude und motiviert mich, unsere Projekte weiter voranzutreiben und unsere Vision Wirklichkeit werden zu lasse.
Herr Kahn, danke für die Zeit, die Sie sich genommen haben.