Im zweiten Quartal ist das Immobilienklima zum ersten Mal auf einen Negativwert gefallen: Der vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) errechnete Immobilienstimmungsindex fiel von 30,7 im ersten Quartal auf nun 5,5. Viele Unternehmen befürchten, dass sich der Immobilienmarkt dreht, heißt es in einem Gutachten des Instituts für den Branchenverband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA), das jetzt veröffentlicht wurde. Vieles deutet darauf hin, dass der Markt nun in eine Abschwungphase eintritt und ein neuer Immobilienzyklus beginnt, schreiben die Autoren des Gutachtens. Offenbar befürchten viele Unternehmen, dass der Markt aufgrund von steigenden Zinsen und hohen Baukosten bei schwacher Konjunktur kippt. Lauf Befragung ist der Wert der Erwartungen für die nächsten zwölf Monate auf den Negativwert von minus 42,9 gesunken.
Im Bürosektor befürchten Unternehmer, dass nach der Coronapandemie Nachfrage und Mietpreise sinken, hier ist der Wert von 49,3 auf minus 1,7 gesunken. Bei den Handelsimmobilien sieht es weniger eindeutig aus, hier stehen sich pandemiebedingte Einbußen bei einigen Geschäften und Expansionen anderer Geschäfte gegenüber. Der Wert fiel von 40,5 auf 3,5. Projektentwickler haben Probleme mit Lieferschwierigkeiten und steigenden Materialpreisen. Der Wert verschlechterte sich von 19,7 auf minus 6,9. Am schlechtesten steht der Wohnungsmarkt da. Hier sind die gestiegenen Finanzierungskosten der Grund, Immobilien werden immer weniger erschwinglich. Der Wert fiel von 22,6 auf minus 19,5. Wohnungsunternehmen haben mit einem Wert von 58,1 pessimistischsten Erwartungen für die nächsten zwölf Monate.
MK