Von Marc Philipp Brandl | Nach einer Umfrage der Wirtschafsprüfungs- und Beratungsgesellschaft, PriceWaterhouseCoopers, ist die Investitionsbereitschaft Deutscher Reeder wieder deutlich angestiegen. Nach der fast siebenjährigen Schifffahrtskrise planen etwa 74 % der Reedereien die Anschaffung neuer oder gebrauchter Schiffe. Damit steuern die Reedereien wieder auf einen Wachstumskurs zu nach einer lang andauernden Konsolidierungsphase. Vergleicht man die Werte von heute mit denen des Jahres 2012, dann stellt man fest, dass damals nur 47 % der deutschen Reedereien bereit waren in neue oder gebrauchte Schiffe zu investieren. Genau deshalb ist die Nachfrage nach gebrauchten Schiffen deutlich angestiegen. Grund hierfür könnte aber auch sein, dass die Flotten der befragten Reeder im Schnitt bis zu 91 % ausgelastet sind und damit ein Bedarf an weiterer Schiffstonnage besteht. Ein klares Signal seitens der Reedereien auf eine verbesserte Auftragslage.
Ich denke, dass der Tiefpunkt in vielen Schifffahrtsegmenten bereits durchschritten ist. Trotzdem verwundert es mich kaum, dass viele Reedereien erst sehr spät auf diese Marktentwicklung reagieren. Überrascht bin ich allerdings davon, dass Reedereien planen Neubauschiffe zu bestellen. Ich kann mir kaum ein Marktsegment vorstellen, in denen es sich derzeit rechnet Neubauschiffe zu kaufen, schon gar nicht für kleinere und mittelgroße Reedereien. In der Summe stelle ich fest, dass eine große Mehrheit der Reedereien wieder bereit ist in Schiffe zu investieren, da sie offensichtlich das steigende Ladungsvolumen und das Ende der Krise sehen.