Mehr Sicherheit, hohe Energieeffizienz und weniger radioaktiver Abfall – das verspricht das von Bill Gates gegründete Unternehmen Terrapower in Bezug auf die von ihm geplanten Atomkraftwerke. Sie sollen die Antwort auf CO2-intensivere Arten der Energiegewinnung sein. In diesen Tagen wurde das Projekt ins Leben gerufen. Gemeinsam mit dem Energieunternehmen PacifiCorp, das sich im Besitz von Gates Milliardärsfreund Warren Buffett befindet, will Terrapower in Wyoming ihr erstes mit Natrium gekühltes Atomkraftwerk errichten. Laut der Zeitung Guardian teilten die beiden Unternehmen den Plan jetzt gemeinsam mit dem Gouverneur von Wyoming, Mark Gordon, mit.
Das erste Mini-Atomkraftwerk entsteht auf dem Gelände eines stillgelegten Kohlekraftwerks. Der Natrium-gekühlte Laufwellenreaktor soll nach sieben Jahren Bauzeit 345 Megawatt produzieren. Das US-Energieministerium hat die Entwicklung der Natrium-Technologie im vergangenen Jahr mit 80 Millionen Dollar gefördert – und es sind weitere Zuschüsse vorgesehen.
Eine Studie von Barclays klingt allerdings weniger euphorisch als die Pläne von Bill Gates, der das weltweite Absinken der CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf null fordert. Sie kommt laut dem Handelsblatt zu dem Schluss, die Kernenergie sei insgesamt nicht perfekt, aber vergleichsweise die beste Lösung für ein verlässliches Stromnetz und könnte innerhalb der Netto-Null-Frist bis 2050 funktionieren.
Wenn das Projekt erfolgreich ist, sollen laut Terrapower-CEO Chris Levesque Hunderte solcher Reaktoren auf der ganzen Welt gebaut werden. Jede davon soll etwa eine Milliarde Dollar kosten.