Grob kannst du unterscheiden zwischen guten Investments und in schlechten Investments. Beide lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Gute Investments haben entweder einen Rückfluss, der so hoch ist, dass er nach einer bestimmten Zeit den Einsatz in das Investment übersteigt, oder sie lassen sich nach einer bestimmten Zeit teurer verkaufen. Bei schlechten Investments ist es genau umgekehrt. Sie haben entweder einen Rückfluss, der so gering ist, dass er den Einsatz in das Investment nie oder erst sehr spät übersteigt, oder sie lassen sich nicht wieder teurer verkaufen.
Als klassisches Beispiel dienen Immobilien und genau das ist auch die Anlageklasse, die am wenigsten verstanden wird. Investitionen in Immobilien sind dann sinnvoll, wenn sich das eingesetzte Kapital nach einer bestimmten Zeit erhöht und unterm Strich ein Plus erwirtschaftet.
Der Grund für falsche Entscheidungen
Der größte Teil unserer Gesellschaft glaubt leider immer noch, dass die Investition in ein Eigenheim sinnvoll sei. Es sei eine Investition, die sich später einmal auszahle, die zusätzlich konkurrenzlos sei und gleichzeitig einen persönlichen Vorteil biete, nämlich die Eigennutzung.
Die Argumentation dahinter:
- Mietkosten entfallen im Alter
- Amortisierung durch Teilvermietung
- Stabilität für die Zukunft
- Schutz vor Inflation
In Wirklichkeit ist eine kreditfinanzierte Immobilie zur Eigennutzung eine der schlechtesten Investmententscheidungen, die man treffen kann.
Der Mensch will alles haben
Menschen ohne finanzielle Bildung werfen viele Dinge in einen Topf. Sie möchten bei einem Investment keine Risiken eingehen, dafür aber von einer guten Wertanlage, einer sicheren Altersvorsorge, monatlichen Einnahmen, maximaler Sicherheit und gleichzeitig von der Eigennutzung des Objekts profitieren. Diese Denkweise ist so naiv wie verbreitet. Es scheint, als hätte in der breiten Gesellschaft jede Münze nur eine Seite. Natürlich klingt es verlockend: Eine Anlage, die man selbst nutzen kann, die Einnahmen generiert, die in der Zukunft wertstabil ist und das eingesetzte Geld vor Inflation schützt. Die Wirklichkeit sieht aber ganz anders aus.
Das schlechteste Geschäft des Lebens
Die Mietkosten:
Mietkosten entfallen zwar im Alter, doch werden die immensen Kosten der vorangehenden Jahrzehnte nicht wirklich berücksichtigt. Sei es durch den Kauf, durch Instandhaltungen, Steuerausgaben, Zinsen, Kaufnebenkosten usw. steigen die Gesamtausgaben für das Eigenheim im Laufe des Lebens so rapide an, dass sie mögliche Mietausgaben meist übersteigen würden.
Die Amortisierung:
Die Tilgung des Aufwandes durch Vermietung wäre zwar erreichbar, jedoch nur wenn die komplette Immobilie meist über Jahrzehnte hinweg vermietet werden würde. Dadurch, dass aber auf der einen Seite nur ein Teil vermietet wird und auf der anderen Seite die Ausgaben für die Immobilie meist unverhältnismäßig hoch sind, fallen die Einnahmen so gering aus, dass sie selbst im Rentenalter die Amortisation nicht erreicht wird.
Die Stabilität:
Eine stabile Wertanlage für die Zukunft wäre beispielsweise Gold. Gold musst du nicht pflegen, Gold verfällt nicht und eine Unze Gold ist in 50 Jahren immer noch eine Unze Gold. Natürlich ist der Edelmetallmarkt ständigen Schwankungen unterlegen, aber dass das genauso auf den Immobilienmarkt zutrifft, wird oft einfach ignoriert. Die Stabilität einer Immobilie ist immer mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Der Schutz:
Besonders in der heutigen Zeit ist Inflation ein Thema, das keinesfalls ignoriert werden sollte. Allerdings ist eine Deflation im Zusammenhang mit dem Zurückfordern der Kredite viel wahrscheinlicher. Wenn die Wohnimmobilie kreditfinanziert ist, kann das in den Ruin führen. Die meisten Eigenheime werden durch Kredite finanziert, die entgegen dem allgemeinen Glauben nicht einfach weginflationiert werden, sondern im schlimmsten Fall nicht mehr abbezahlt werden können.
Was völlig ignoriert wird
Opportunitätskosten – ein Begriff, der sich übel anhört und im Sprachgebrauch der Gesellschaft so gut wie nicht vorhanden ist. Es handelt sich hierbei nicht um direkte Kosten, sondern um entgangene Gewinne. Man entscheidet sich also für ein Eigenheim als Investment und verzichtet somit auf mögliche Einnahmen aus einer anderen Investition. Bei einer Immobilieninvestitionen arbeitet und vermehrt sich Geld nur dann, wenn Mieteinnahmen erzielt werden. Bei Eigennutzung handelt es sich um totes Kapital. Mögliche Gewinne aus besseren Investitionen lässt man sich entgehen. Das eigene Gewissen wird dadurch beruhigt, dass man eine gute Investition für die Zukunft getätigt habe.
In Wirklichkeit gibt es zahlreiche bessere Investitionen als ein Eigenheim, die nicht nur ein enormes Vervielfachungspotential aufweisen, sondern auch eine sichere Altersvorsorge darstellen. Darin wohnen kann man allerdings nicht und ein kalkuliertes Risiko sollte eingegangen werden. Jede Münze hat eben zwei Seiten.
Fazit
Abschließend lässt sich festhalten, dass Investmententscheidungen nur wohlüberlegt und nicht emotional getroffen werden sollten. Außerdem sollte man sich auf einen Bereich fokussieren: Entweder ein schönes Eigenheim und dafür eine schlechte Investition oder ein profitables Mietobjekt und dafür eine gute Investition. Beides zusammen ist weder schön, noch profitabel, sondern einfach nur eine Verschwendung von Geld und Zeit.
Autor: Eric Hüther, Top Experte für Online-Marketing
Der ehemalige Lidl-Kassierer Eric Hüther ist heute Unternehmer und Investor. Er gründete nach seinem Ausstieg mehrere erfolgreiche YouTube-Kanäle mit einer Reichweite von über 100 Millionen. Seitdem hilft er Menschen, passive Einnahmen über die sozialen Medien zu erzielen.