Donald Trumps amerikanisch-chinesisches-Handelspoker hat ein neues Opfer gefunden. Der amerikanische Präsident verdächtigt den chinesischen Handy-Hersteller Huawei der Spionage und verhängte deshalb einen Export-Bann, der unter anderem Kooperationen zwischen amerikanischen und chinesischen Unternehmen untersagt. Huawei wird ab dem 19. November keine Lizenz für Googles Android-Apps für neue Geräte mehr bekommen. Ein schwerer Schlag für den chinesischen Mobiltelefon-Hersteller, dessen Geräte auch weiterhin mit dem lizenzfreien Betriebssystem Android ausgestattet sind. Dass die Firma derzeit mit die qualitativ besten Handys herstellt und am 19. September das neue Mate 30 auf den Markt bringt, wird die Nutzer jedoch kaum darüber hinwegtrösten, dass sie damit auf liebgewonnene Apps wie YouTube, Google Maps oder Gmail verzichten müssen. Der Google Play Store wird nicht darauf installiert sein und somit auch keine sichere Quelle, um an diese Apps zu kommen. Altgeräte, die bis zum 19. November gekauft werden, sind von dieser Handelssanktion nicht betroffen. „Alle Smartphones und Tablets erhalten weiterhin Sicherheitspatches und Android-Updates“, liest es sich beruhigend auf Huaweis Website. Allerdings ist Huaweis Hauptabsatzmarkt in China selbst und die Firma hält dort einen Marktanteil von 38 Prozent. Dort durften User noch nie auf Google Apps zugreifen, und werden sie demnach wohl kaum vermissen. So schwer die Sanktion den Konzern auch trifft, töten wird es den Riesen nicht.
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