Ärgerlich hoch ist der Betrag, der jeden Monat als Abgabe für die gesetzliche Pflegeversicherung auf dem Lohnzettel auftaucht. Aber dafür ist man im Falle der vollstationären Pflegebedürftigkeit ja rundum versorgt – oder? Diesem Irrtum sitzen 43 Prozent der Deutschen auf. Denn entgegen dieser Annahme zahlt die Pflegeversicherung nur einen Zuschuss zu den anfallenden Pflegekosten. Auch die Höhe der tatsächlichen selbst zu tragenden Kosten wird von 41 Prozent der Bundesbürger mit über den Daumen gepeilten bis zu tausend Euro unterschätzt, da die Vollpflege tatsächlich mehrere Tausend Euro pro Monat kosten kann. Auch regionale Unterschiede spielen mit. So kommt man in Sachsen mit durchschnittlich 1218 Euro noch günstig weg, während die Bürger in Nordrhein-Westphalen mit über 2252 Euro deftig zur Kasse gebeten werden. Der Verband der Ersatzkassen (VDEK) hat errechnet, dass pro Pflegeplatz durchschnittlich 1830 Euro aus eigener Tasche der Angehörigen oder Pflegebedürftigen zu berappen sind. Wer also sichergehen will, nicht in der Armutsfalle Pflegebedürftigkeit zu landen, sollte diese Zahlen frühzeitig bei der privaten Vorsorge mit in die Kalkulation einbeziehen.
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