Ein Gastbeitrag von Claus Vogt
Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal 2025 um 0,5 Prozent geschrumpft bei einer offiziellen Inflationsrate von 2,5 Prozent. Bezeichnenderweise waren es vor allem die Konsumausgaben, die zu dieser Konjunkturschwäche geführt haben. Diese bedenkliche realwirtschaftliche Entwicklung passt zu dem neuen Rezessionssignal, das der US-Frühindikator (Leading Economic Index) per Ende Mai gegeben hat, und zu den Schwächezeichen des US-Arbeitsmarkts.
Es fehlt jetzt nicht mehr viel, um die US-Konjunktur, die sich am Rande einer Rezession bewegt, nach unten zu kippen. Der weiteren Entwicklung am Arbeitsmarkt und der damit zusammenhängenden Konsumausgaben kommt dabei die ausschlaggebende Rolle zu. Als Aktionär sollten Sie das Geschehen in diesen Bereichen nun ganz besonders eng verfolgen, da Rezessionen stets mit Aktienbaissen einhergehen.
Neue Hochs an der Börse trotz Rezessionssignalen
Im Moment bewegt sich die US-Konjunktur auf des Messers Schneide. Trotzdem widersetzt sich die US-Zentralbank der mit Nachdruck vorgebrachten Forderung Trumps nach Zinssenkungen. Bisher hat das die wie berauscht wirkende Börse nicht beeinflusst. Der S&P 500 und der NASDAQ 100 sind vorige Woche sogar auf neue Höchststände geklettert – nicht jedoch der Dow Jones Industrial Average oder der US-Nebenwerte Index Russell 2000. Diese Divergenz ist ein Warnzeichen, das zu der relativ schlechten Markttechnik passt, die den im April begonnenen Aufwärtstrend an der Börse begleitet hat.
»Warning Crack« verdient Ihre Aufmerksamkeit
Fast schon vergessen scheint der Kursrückgang zu sein, der an den Aktienmärkten von Ende Februar bis Anfang April stattgefunden hat. In diesen sechs Wochen sind der S&P 500 und der DAX um 21Prozent gefallen, der NASDAQ 100 sogar um 25 Prozent. Die schnelle Kurserholung hat die meisten Anleger zu großer Sorglosigkeit verführt. Dabei trug dieser Kurseinbruch alle Zeichen eines »Warning Cracks«. So bezeichnen technische Analysten die letzte große Korrektur einer zu Ende gehenden Hausse, die sich später als der Auftakt einer Aktienbaisse herausstellt. Die bereits genannte Markttechnik passt zu dieser Interpretation.
Das sollte für Sie eine Warnung sein. Das gilt umso mehr, da die fundamentale Überbewertung der US-Börse – und mit ihr das Risiko starker Kursrückgänge – historische Ausmaße erreicht hat.
Gold und Minenaktien auf dem Sprungbrett nach oben
Weitere klare Haussesignale kommen hingegen von Gold, Silber und ausgewählten Goldminenaktien. Das passt durchaus ins Bild, da der Edelmetallsektor mit den allgemeinen Aktienmärkten nicht korreliert ist, er kann also auch dann steigen, wenn es dort nach unten geht.
Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, befindet sich der Goldpreis in einem starken und sehr geordnet verlaufenden Aufwärtstrend. Auf jeden größeren Kursanstieg folgt eine mehrwöchige Konsolidierung, die als Sprungbrett der jeweils nächsten Aufwärtswelle dient. Jetzt mehren sich die Zeichen, dass die Konsolidierung der vergangenen Wochen gerade zu Ende gegangen ist und der nächste Kursanstieg gerade begonnen hat.
Goldpreis pro Unze in $, 2023 bis 2025
Quelle: StockCharts.com; krisensicherinvestieren.com
Die Konsolidierung der vergangenen Wochen nähert sich ihrem Ende und dient als Sprungbrett für die nächste Aufwärtswelle in Richtung 4.000 US-Dollar pro Unze. Ausgewählte Minenaktien werden darauf mit großen Kurssteigerungen reagieren.
Diese Entwicklung passt bestens zu dem starken Kaufsignal, das wir vor wenigen Wochen für den XAU Goldminen Index erhalten haben. Im großen Bild der Edelmetallhausse haben wir dieses Signal als den Startschuss für weitere und vermutlich sehr starke Kursgewinne der Edelmetallaktien bezeichnet. Lassen Sie sich diese Kursgewinne nicht entgehen!
Der Autor:
Claus Vogt ist Finanzanalyst und Autor von »Krisensicher Investieren«. Der Gold-Preisbänder-Indikator dient seinen Prognosen im Edelmetallsektor.
Beitragsbilder: wirtschaft tv, Depositphotos / niphon