Indien ist gleißendes Bühnenlicht des Wirtschafts-Booms und Indien ist Schotterpiste im Schatten der Armut. Der Wandel vom Schwellenland zur Wirtschaftsmacht ist rasant. Andererseits hinkt die größtenteils marode Infrastruktur hinterher und für das Gros der Menschen im Land hat sich nichts geändert. Laut dem »Global Hunger Index« des »International Food Policy Research Institute« aus 2023 ist Indien auf der Liste der Staaten, die den Hunger der Bevölkerung erfolgreich bekämpfen, auf Platz 111 von 125. Dies ist ein gesellschaftlich problematischer Gegensatz zu der Tatsache, dass Indien – einst britische Kolonie und lange Zeit als Dritte-Welt-Land eingestuft – auf dem Weg zur ökonomischen Weltspitze ist. Gleichzeitig fasst diese Diskrepanz die Probleme im Land gut zusammen.
Das Potenzial ist riesig Mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern, einem relativ jungen Durchschnittsalter von 28 Jahren und einer dynamisch wachsenden Wirtschaft hat sich das Land laut Internationalem Währungsfonds (IWF) zur fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt entwickelt. Als G20-Mitglied, Gastgeber des Gipfels im Jahr 2023 und Teil der BRICS-Staaten setzt Indien ein klares Zeichen seines wachsenden politischen Selbstbewusstseins. Auf der internationalen Bühne rückt Indien zunehmend in den Lichtkegel, nicht zuletzt, weil Länder wie Deutschland ihre wirtschaftlichen Beziehungen zum Subkontinent intensivieren – auch als Teil der Strategie, sich unabhängiger von China zu machen.
Doch was macht Indien trotz der Ambivalenz so attraktiv für internationale Wirtschaftskooperationen? Die Antwort ist vielschichtig. Einerseits kämpft das Land noch mit einer veralteten Bürokratie, die ihren Ursprung in sozialistisch geprägten Planwirtschaftsstrukturen hat.
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