Ratio, Kalkül, Strategie und reine Mathematik – diese Aspekte scheinen beim Vermögensaufbau entscheidend zu sein. Für einige Stücke der Portfolio-Torte trifft dies wohl auch im Großen und Ganzen zu. Aber das eine oder andere kleine Stückchen Torte darf auch für den Appetit sein, zum Beispiel als Asset Wein oder Whisky. Bei diesen alternativen Sachwerten hilft Kalkül in den wenigsten Fällen, denn diese Märkte werden meist von Emotionen bestimmt. Der Wunsch nach Exklusivität und Seltenheit ist der Motor für Kaufentscheidungen, selten geht es nur um Rendite, die ohnehin nicht berechenbar ist. Die schönen Dinge des Lebens sind Thema dieser Ausgabe, denn kaum ein Anleger freut sich nicht, wenn er meint, eine ganz besondere Flasche Wein oder Whisky erstanden zu haben, die ihren Wert vervielfacht.
Es kann bei aller Freude an Statussymbolen im Portfolio aber nicht schaden, wenn Sammler daran denken, welches Schicksal Menschen ereilte, die in den 30er-Jahren des 17. Jahrhunderts in Tulpen investiert und viel Geld verloren haben. Eine Tulpenzwiebel konnte umgerechnet etwa 25.000 Euro kosten, ein rational unvorstellbarer Preis. Aber heute ist es Whisky, von dem ein Schluck im Extremfall Millionen kosten kann.
Aber auch der datenbasierte und vermeintlich emotionslose Kauf von Aktien schützt nicht vor psychologischen Fallstricken. Ulrike Knauer erläutert in ihrem Gastbeitrag, wie diese Fallstricke auch rational denkende Menschen zum Stolpern bringen können. Die Expertin erläutert die häufigsten Effekte auf die Psyche – mit erhellenden Erkenntnissen. Manches ist eben doch überraschend anders, vor allem in der Börsenpsychologie.
Das Editorial »Die Tulpen nicht vergessen! Alternative Sachwerte in kleinen Dosen« von Martina Karaczko und weitere interessante Texte lesen Sie im aktuellen SACHWERT Magazin ePaper Ausgabe 146 -> LINK