Die Immobilie gilt nach wie vor als eine der tragenden Säulen des Vermögensaufbaus, aber leisten können sie sich mittlerweile nur mehr Reiche. Oder etwa doch nicht? Eike Wichmann weiß, dass sich um Immobilien heute zahlreiche Mythen ranken. Im Gespräch erklärt er, warum gerade diese Irrtümer den Anlass zu seinem neuen Ratgeber gaben – und was es wirklich braucht, um erfolgreich investieren zu können.
Herr Wichmann, oft heißt es, Immobilien-Investitionen seien nur etwas für Reiche. Aber welche Faktoren sind für den Erfolg wirklich ausschlaggebend?
Dieser Mythos hält sich hartnäckig – und ist schlichtweg falsch. Immobilien sind kein Spielplatz für Millionäre, sondern ein strategisches Werkzeug für alle, die langfristig Vermögen aufbauen möchten. Der Schlüssel liegt nicht im Kontostand, sondern im System: Wer eine durchdachte Finanzierungsstruktur nutzt, profitiert vom sogenannten Leverage-Effekt – also dem gezielten Einsatz von Fremdkapital zur Erzeugung eigener Vermögenswerte. Kombiniert mit stabilen Mieteinnahmen und steuerlichen Vorteilen – etwa durch Abschreibung und Zinsabzug – entstehen selbst bei durchschnittlichem Einkommen reale Chancen. Viele unserer Kunden starten ohne Eigenkapital. Entscheidend ist nicht die Höhe des Startguthabens – sondern, ob das Konzept dahinter trägt.
Zu den gängigsten Mythen haben Sie einen Ratgeber verfasst. Gab es dafür einen konkreten Anlass?
Absolut! Der Ratgeber ist aus der Praxis entstanden – aus hunderten Gesprächen mit Kunden und Interessenten, die mit ganz unterschiedlichen, aber oft fehlerhaften Vorstellungen ins Thema einsteigen. Viele sind verunsichert: durch Halbwissen aus Social Media, pauschale Schlagzeilen oder gut gemeinte, aber wenig fundierte Ratschläge aus dem Umfeld. Uns war es wichtig, diesen Nebel zu lichten – mit klaren Informationen, verständlich aufbereitet und nah an der Realität. Der Ratgeber ist deshalb keine Verkaufsbroschüre, sondern ein Beitrag zur Aufklärung. Denn nur wer die Mechanismen des Marktes wirklich versteht, kann fundierte und tragfähige Entscheidungen treffen.
Welche Fehlannahme hat Sie am meisten überrascht – und wie begegnen Sie solchen Vorbehalten in der Praxis?
Was mich bis heute erstaunt, ist der verbreitete Glaube, man müsse bereits wohlhabend sein, um mit Vermögensaufbau zu beginnen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Vermögensaufbau entsteht in der Regel nicht nach dem Reichtum – sondern davor. Gerade deshalb ist es so fatal, wenn Menschen glauben, sie müssten 50.000 Euro oder mehr an Rücklagen mitbringen, um überhaupt investieren zu dürfen. Diese Hürde ist meist rein gedanklich – aber sie hält viele davon ab, den nächsten Schritt zu gehen. In der Praxis begegnen wir diesem Vorurteil mit Transparenz: Wir rechnen gemeinsam durch, wie sich eine Immobilie konkret rechnet – welche Belastung tatsächlich übrig bleibt, wie Mieteinnahmen und Steuervorteile wirken und welche Absicherungen eingebaut sind. In vielen Fällen reduziert sich der monatliche Eigenanteil auf 50 bis 150 Euro – je nach Objekt, Einkommen und Finanzierung. Wenn das sichtbar wird, entsteht oft ein Aha-Effekt: »Das ist ja machbar.«
Inwiefern hat sich der Markt für Immobilien in den letzten Jahren verändert und wie stehen Sie zu dieser Entwicklung?
Die Veränderung ist vielschichtig – aber zwei Aspekte stechen für mich besonders hervor. Zum einen hat sich durch die mediale Überkonsumpräsenz rund um Immobilien und Finanzen ein gefährliches Halbwissen etabliert. Viele Menschen fühlen sich informiert – basierend auf Headlines, Kurzvideos und Meinungen, die oft wenig mit der Realität zu tun haben. Zum anderen hat die Beratungsqualität im Markt spürbar gelitten. Immer mehr Vermittler agieren ohne echte Ausbildung, ohne tiefes Verständnis für Marktmechanismen und ohne strategisches Fundament. Es wird verkauft, was verfügbar ist – nicht das, was wirklich passt. Beratung verkommt dabei oft zur Produktpräsentation. Und genau das ist gefährlich: Denn wer nicht sauber aufklärt, wer Risiken verschweigt oder Konzepte oberflächlich erklärt, führt Kunden in ein Investment, das sie nicht wirklich greifen können. Für uns ist das ein klarer Antrieb, bewusst anders zu arbeiten; mit dem Anspruch, unsere Kunden zu befähigen. Denn in vielen vermeintlichen Trendstädten ist die Geschichte längst auserzählt – dort zahlt man für die Vergangenheit, nicht für die Zukunft. Die Zukunft liegt dort, wo man Substanz mit Weitblick kombiniert, um so heute schon die Rendite von morgen zu sichern.
Immobilien gelten als langfristige Investition. Welche Maßnahmen können Anleger heute ergreifen, um sich jetzt bereits auf die kommenden Jahre vorzubereiten?
Der wichtigste Schritt ist nicht, auf den perfekten Moment zu warten – sondern die richtigen Standortentscheidungen zu treffen. Denn ob sich eine Immobilie langfristig trägt, hängt weniger vom Zinsniveau ab – sondern davon, wie sich Mieten, Nachfrage und Wirtschaftskraft in der Region entwickeln. Wer heute in wirtschaftlich stabile Standorte mit klarem Entwicklungspotenzial investiert, schafft die Basis für nachhaltige Renditen.
Wir sehen oft, dass Anleger auf vermeintliche Trendstädte fokussiert sind – dabei sind viele dieser Märkte bereits stark reguliert, teuer im Einstieg und mit begrenztem Mietwachstum.
Worauf es aber ankommt, ist eine Finanzierung, die zur Lebensrealität passt, professionelle Verwaltung, klare Absicherung – und ein Standort, der langfristig funktioniert. Wer das richtig aufsetzt, baut sich ein belastbares Sachwert-Portfolio auf – mit Perspektive für die nächsten Jahrzehnte.
Unser Gesprächspartner: Eike Wichmann ist Gründer und Geschäftsführer von beton-gold24. Mit über 25 Jahren Erfahrung in der Immobilien- und Finanzwelt begleitet er Menschen dabei, eine stabile Kapitalanlage aufzubauen. Seine Vision: Jeder soll die Chance haben, mit Immobilien nachhaltig Vermögen zu schaffen – zugeschnitten auf die persönliche Lebenssituation und langfristig gedacht.
Beitragsbild: Christopher Laharnar
AS (L)