Der Zoll führt derzeit in ganz Deutschland großangelegte Kontrollen auf Baustellen durch, um Verstöße gegen Arbeits- und Sozialgesetze aufzudecken. Wie die Generalzolldirektion in Bonn mitteilte, sind rund 2.800 Beamte aus allen Hauptzollämtern im Einsatz. Schwerpunkte der Überprüfungen sind unter anderem die Einhaltung des Mindestlohns, die legale Beschäftigung ausländischer Arbeiter sowie korrekte Sozialversicherungsmeldungen.
Ein besonders deutlicher Fall wurde auf einer Baustelle eines Reha-Zentrums in Bornheim bei Köln festgestellt. Dort überprüften etwa 30 Zollbeamte 27 Arbeiter, von denen sich fünf als illegal beschäftigt erwiesen – sie stammten aus Belarus und dem Kosovo. Gegen das verantwortliche Bauunternehmen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen illegaler Beschäftigung eingeleitet. Die betroffenen Arbeiter müssen sich wegen unrechtmäßiger Aufenthalts- oder Arbeitsbedingungen verantworten.
Während der Durchsuchung entdeckten die Beamten einen weiteren Kosovaren, der sich in etwa 15 Metern Höhe auf einem Dachvorsprung versteckt hatte, um der Kontrolle zu entgehen. Jens Ahland, Sprecher des Kölner Hauptzollamtes, betonte laut eines Online-Berichts der »Tagesschau«, dass das Versteck lebensgefährlich gewesen sei. Er vermutet zudem, dass die Arbeiter weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn bezahlt wurden: »Es würde mich wundern, wenn sie auch nur annähernd den Mindestlohn erhalten hätten. In solchen Fällen werden sie oft mit nur wenigen Euro pro Stunde abgespeist.«
MK