Ein höherer Anteil an Edelmetallen kann das Vermögen vor Schwächen des Systems schützen
Für Anleger geht es inzwischen nicht nur um Rendite und Wachstum, sondern um den Schutz des Vermögens. Die zunehmende Schwäche der Bank- und Finanzsysteme erfordert neue Strategien. Eine Schweizer Investmentgesellschaft hat deshalb auf diese neuen Vorzeichen reagiert und das Portfolio gewissermaßen umgebaut. »Wir haben eine Sachwertstrategie entwickelt, die die Kaufkraft erhalten und einen erhöhten Schutz vor Krisen und Enteignung bieten soll«, erklärt Daniel Stüssi, CEO der RealUnit Schweiz AG. Seit der Abkehr von der Golddeckung sähen sich Sparer mit einer schwindenden Kaufkraft ihrer Währungen konfrontiert. Und seit der Einführung des Euros Anfang 1999 habe dieser bereits 42 Prozent an Wert gegenüber dem Schweizer Franken verloren, erläutert der Finanzexperte. Zudem drohten der deutschen Bevölkerung wegen der riesigen Staatsschulden zukünftig neue Zwangsabgaben, um die enorme Zinslast finanzieren zu können.
Mit einer anderen Gewichtung im Portfolio könnten Anleger gegensteuern: »Wir haben in unserer Sachwertstrategie rund 40 Prozent in physisches Gold und Silber investiert«, erklärt Daniel Stüssi. Dieses werde sicher in Lagerstätten in der Schweiz verwahrt. Weitere 30 Prozent seien in Aktien von mehrheitlich Schweizer Unternehmen angelegt, welche die Grundbedürfnisse der Menschen decken und daher auch in einer Wirtschaftskrise nachgefragt würden, was ebenfalls längerfristig Schutz biete. Ferner halte die Gesellschaft rund zwölf Prozent an physischen Schweizer Banknoten sowie rund 5 Prozent an Bitcoin und Ethereum außerhalb des Bankensystems. »Diese strategische Allokation sorgte in der Vergangenheit nicht nur für eine solide Werterhaltung, sondern ermöglicht es auch, aktiv am Wachstum der Wirtschaft teilzuhaben«, erläutert Stüssi. Als Benchmark sei das inflationsbereinigte Bruttoinlandprodukt der Schweiz gewählt, was auch bereits übertroffen worden sei.
Ein professionelles Anlagekomitee, das periodisch die globale Wirtschaftslage analysiert, passt bei Bedarf die Vermögensallokation an. Dieser Prozess ermögliche es, schnell auf Marktereignisse zu reagieren und die Interessen ihrer Aktionäre zu schützen. Ein weiterer Aspekt, Vermögen zu schützen, sei die Möglichkeit, börsenkotierte Aktien als Token zu erwerben. Dies macht nicht nur unabhängig von Banken, sondern verursache zudem keine Gebühren. »Die Token sind jederzeit transferierbar und handelbar. Dank der Recovery-Funktion sind diese bei einem Verlust des Private Keys nicht verloren und können in einem neuen Wallet neu ausgegeben werden«, erklärt Stüssi. MK (L)
Info: Daniel Stüssi, ist seit 2021 CEO der RealUnit Schweiz AG. Der Finanzfachmann arbeitet seit 1990 in diversen Funktionen in der Schweizer Finanzbranche. Er hat an der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) erfolgreich den Master of Advanced Studies in Digital Excellence for Financial Services abgeschlossen.