Tino Leukhardt über die Prognosen der Crashpropheten
Die Zentralbanken kaufen Gold – und das in großem Stil. Allein im November 2024 stockten diese ihre Reserven um insgesamt 53 Tonnen auf. Steht es um die Finanzmärkte also schlechter als angenommen – bereiten sich die Banken womöglich auf eine Eskalation vor? Immerhin warnen sogenannte Crashpropheten bereits seit Jahren vor einem Systemkollaps, bei dem physische Sachwerte wie Gold der einzige Ausweg zu sein scheinen. Könnten sie Recht behalten oder sind die Entscheidungen der Zentralbanken lediglich als weitsichtige Sicherheitsmaßnahmen zu verstehen? Darüber haben wir mit dem Edelmetallhändler und Gold-Experten Tino Leukhardt gesprochen. Im Interview bezieht er Stellung zu den aktuellen Entwicklungen und erklärt, warum Edelmetalle in Zukunft zusätzlich an Bedeutung gewinnen könnten.
Herr Leukhardt, die polnische Zentralbank soll im November rund 21 Tonnen Gold gekauft haben. Für viele ist das ein Warnsignal. Bedeutet die Aufstockung der Goldreserven durch Zentralbanken tatsächlich, dass ein Finanzcrash bevorsteht?
Die Entscheidung der polnischen Zentralbank, ihre Goldreserven um 21 Tonnen zu erhöhen, kann tatsächlich auf den ersten Blick Besorgnis erregen. Es wirft die Frage auf, ob dies ein Anzeichen für eine bevorstehende finanzielle Instabilität ist. Tatsächlich zeigt es jedoch eher, dass die Zentralbanken bestrebt sind, ihre Portfolios zu diversifizieren und Risiken zu managen, was eine grundlegende Praxis im Risikomanagement ist. Unser Geldsystem beruht auf der Grundlage von Krediten – jedes Stück Geld, ob Papier oder Münze, repräsentiert eine Schuld, die letztendlich beglichen wird. Zentralbanken agieren mit dem Ziel, dieses Geldsystem stabil zu halten, was teilweise durch die Anpassung von Zinssätzen geschieht.
Das gesamte Interview »Prävention oder Panikmache?« und weitere spannende Texte lesen Sie im aktuellen Sachwert Magazin 02/25 -> LINK