Lange galt Bargeld in Deutschland als unverzichtbar. Doch immer mehr Einkäufe werden mittlerweile per Karte oder Smartphone getätigt – das zeigt die jüngste Erhebung der Bundesbank. Der Trend zur Bargeldlosigkeit habe vor allem in der Corona-Pandemie eingesetzt, so beobachtet es der Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. Und obwohl dieser mittlerweile langsamer voranschreite, sinke der Anteil an Barzahlungen auch heute noch stärker als die durchschnittlichen ein Prozent pro Jahr, die vor der Pandemie üblich waren: Während also im Jahr 2021 noch rund 58 Prozent der Einkäufe mit Bargeld getätigt wurden, waren es bereits im Jahr 2023 bereits nur noch 51 Prozent.
Im Vergleich zu anderen Ländern allerdings ist der Bargeld-Anteil in Deutschland immer noch recht hoch: In Dänemark – dem Land mit der geringsten Bargeldquote Europas – beispielsweise werden nur noch drei Prozent der Zahlungen bar getätigt. Aber warum? Die Antwort scheint zumindest teilweise in den technischen Innovationen begründet. Denn wie die Studie der Bundesbank zeigt, werden andere Zahlungsmittel immer beliebter – mittlerweile geben sogar 44 Prozent an, dass sie bei freier Auswahl lieber keine Barzahlungen mehr tätigen wollten. Im Jahr 2021 waren es lediglich 41 Prozent. So zählt derzeit beispielsweise die Debitkarte zu einer der beliebtesten bargeldlosen Zahlungsmittel. Gegenüber dem Jahr 2021 stieg der Anteil derjenigen, die mit einer Debitkarte zahlten, um fünf Prozentpunkte auf 27 Prozent. Und auch die Bereitschaft, mit dem Smartphone zu zahlen, verzeichnete einen sprunghaften Anstieg: Sie verdreifachte sich. Besonders junge Leute im Alter von 25 bis 34 Jahren nahmen im vergangenen Jahr diese Möglichkeit wahr. Hier stieg der Anteil derjenigen, die via Smartphone zahlten, auf 14 Prozent an.
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