Die Kakaopreise haben kurz vor Ostern eine neue Rekordhöhe erreicht: Am Dienstag, den 26. März, stiegen sie sogar auf einen Preis von über 10.000 US-Dollar pro Tonne. Und auch, wenn sich die Kurse mittlerweile wieder unter dieser Marke befinden, bleibt festzuhalten, dass die Importpreise für Kakaobohnen diejenigen im Januar 2023 um 73,4 Prozent überschritten haben. Auch die Einfuhren für Kakaomasse und -butter stiegen um fast 50 Prozent an.
»Die hohen Preissteigerungen beim Import von Kakao dürften sich auch auf die Erzeugerpreise für hierzulande hergestellte Schokolade auswirken«, lautet die Prognose der Statistiker vom Statistischen Bundesamt.
Die Gründe für den plötzlichen Anstieg der Preise sind vielschichtig: Meist wird dieser auf die Missernten in Westafrika zurückgeführt, denn etwa zwei Drittel des Kakaos stammten von der Elfenbeinküste und Ghana, darüber hinaus sind auch Kamerun und Nigeria bekannte Anbauländer. Wie die »Wirtschaftswoche« berichtet, ist der Preisanstieg aber auch auf die Überproduktion der Vorjahre zurückzuführen. Die Plantagen seien nicht mehr rentabel gewesen, dementsprechend würden Handelshäuser und Schokoladenhersteller meist keine Plantagen mehr unterhalten und der Baumbestand sei nicht mehr erneuert worden. Dementsprechend herrsche nun ein Angebotsdefizit vor, welches je nach Untersuchung zwischen 24.000 und 500.000 Tonnen betragen könnte.
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AS