Der chinesische Immobilienkonzern »Evergrande« soll abgewickelt werden, das hat ein Gericht in Hongkong beschlossen. Dies betrifft die in Hongkong notierte Börsengesellschaft China Evergrande (3333.HK). Gläubiger hatten den geklagt, weil der mit laut Medienberichten mit 300 Milliarden Euro verschuldete Konzern immer wieder Zahlungen verpasst hat. Zuvor hat das Unternehmen noch versucht, mit einem Sanierungsplan wieder auf die Spur zu kommen. Richterin Linda Chan hat das Urteil ausgesprochen, nachdem nach einer eineinhalbstündigen Anhörung keine Lösung zu finden war. »Ich denke, es ist Zeit für das Gericht zu sagen, es ist genug«, wird sie in einem Bericht in der »South China Morning Post« zitiert.
Vor kurzem hatte die Regierung noch versucht, Investoren mit Stützungsmaßnahmen zu beruhigen. »Das Unternehmen hat sich die Auflösung selbst zuzuschreiben«, sagte Gläubiger-Anwalt Fergus Saurin laut eines Berichtes auf der Onlineplattform des »Spiegel«. »Evergrande« habe es versäumt, mit den Gläubigern in den Dialog zu treten. Bereits im August hatte das Unternehmen in den USA Insolvenz angemeldet, weil Rechnungen nicht mehr bezahlt werden konnten. Nach der Ankündigung der Abwicklung des Immobilienkonzerns stürzten Evergrande-Aktien an der Hongkonger Börse um mehr als 20 Prozent ab. Wenig später teilte die Börse den Stopp des Handels mit Wertpapieren von Evergrande sowie der Tochtergesellschaft für Elektrofahrzeuge mit.
MK