Die Nachricht machte schon am Dienstag durch eine gefälschte Mitteilung des gehackten X-Accounts der US-Börsenaufsicht SEC die Runde und kam am nächsten Tag deshalb wenig überraschend: In den USA werden nun seit Donnerstag auch börsennotierte Fonds zugelassen, die direkt in Bitcoin investieren. Ganz freiwillig geschah das allerdings nicht. Jahrelang weigerte sich die Aufsichtsbehörde gegen diesen Schritt und lehnte Anträge mit der Begründung ab, dass die Produkte zu anfällig für Marktmanipulationen seien. Als die SEC im vergangenen Jahr dann allerdings eine Niederlage vor Gericht wegen eines Antrags der Firma Grayscale einstecken musste, blieb ihr bei einem folgenden Bitcoin-ETF-Anträgen nichts weiter als diese zu bewilligen und damit den Stein ins Rollen zu bringen.
Die Gerüchte über eine bevorstehende Zulassung ermutigt Anleger schon seit Monaten, in die Digitalmünze zu investieren. Mitte Oktober, bevor die Gerüchte in Umlauf gebracht wurden, lag der Kurs noch bei rund 26.500 US-Dollar. Der Bitcoin hat im Moment einen Wert von rund 46.000 US-Dollar, Eric Demuth, Gründer der österreichischen Kryptobörse, rechnet jedoch damit, dass der Bitcoin-Kurs durch diese Entscheidung bald auf 100.000 US-Dollar ansteigen könnte. Die US-Börsenaufsicht selbst warnt aber vor den großen Kursschwankungen des Bitcoins und würde trotz der offiziellen Zulassung nicht empfehlen, in diesen zu investieren.
In Deutschland dürften wir allerdings nicht so schnell damit rechnen, dass auch hier Bitcoin-ETFs zugelassen werden. Für Fonds gelten in Deutschland nämlich andere Regeln: Sie müssen für die Börse mindestens fünf verschiedene Werte enthalten. Deshalb muss bei Bitcoins – ähnlich wie bei Gold – auf ETPs (exchange-traded products) oder ETNs (exchange-traded notes) ausgewichen werden, die den Preis an der Börse nur annähernd abbilden können.
LT