Ein Gastbeitrag von Claus Vogt
Trotz klarer Rezessionssignale für die USA und Europa hat der Ölpreis gerade ein charttechnisches Kaufsignal gegeben. Damit eröffnen sich Ihnen erneut hervorragende Gewinnchancen mit ausgewählten Aktien des Energiesektors. Im Unterschied zur Chartanalyse haben fundamentale Ölmarktanalysen in der Vergangenheit fast nie zu brauchbaren Ölpreisprognosen geführt. Das gilt auch für die Arbeit der Internationalen Energieagentur (IEA). Obwohl diese zur OECD gehörende Organisation mit erheblichen Finanzmitteln ausgestattet ist und über ein hervorragendes Netzwerk verfügt, hat sie die großen Wendepunkte des Ölpreises nie im Voraus erkannt. Im Nachhinein wusste sie dann aber immer sehr genau, warum der Preis gestiegen oder gefallen war. Das ist zwar interessant, hilft Ihnen als Börsianer aber nicht weiter. Deshalb sollten Sie in Bezug auf die Ölpreisentwicklung unbedingt die Charttechnik beachten.
Bodenformation und Ausbruch nach oben
Wie Sie auf dem obigen Chart sehen, ist der Ölpreis von seinem im März 2022 erreichten Hoch bei gut 130 US-Dollar pro Barrel bis Mai dieses Jahres auf unter 65 Dollar gefallen. Er hat sich in diesen 15 Monaten also halbiert. Was Sie auf diesem Chart nicht sehen können, ist die massive Unterstützungszone, die sich im Bereich von 60 Dollar bis 70 Dollar befindet und bis ins Jahr 2005 zurückreicht. Der Kursrückgang erreichte also eine wichtige Unterstützungszone und ging dort mit großer Wahrscheinlichkeit zu Ende. Denn ab Dezember 2022 entwickelte sich eine Bodenformation, deren Obergrenze leicht nach oben geneigt bei rund 85 Dollar verläuft. Diese Formation wurde jetzt mit einem Ausbruch nach oben abgeschlossen. Damit wird das Ende der 50-Prozent-Baisse aus charttechnischer Sicht bestätigt und ein Kaufsignal gegeben.
Ölpreis gibt ein Kaufsignal
Von einem steigenden Ölpreis profitieren die in diesem Sektor tätigen Unternehmen. Trotz des starken Ölpreisrückgangs seit März 2022 sind viele dieser Unternehmen hochprofitabel geblieben und für den jetzt signalisierten Preisanstieg bestens positioniert. Dessen ungeachtet sind sogar die Aktien der Branchenführer fundamental sehr günstig bewertet mit Kursgewinnverhältnissen im einstelligen Bereich. Die Welt braucht auch weiterhin Öl, ob wir das gut finden oder nicht. Im laufenden Jahr ist die weltweite Ölnachfrage sogar auf einen neuen Rekord gestiegen. Gerade für konservative Anleger bietet dieser noch lange Zeit unverzichtbare Sektor eine hervorragende Kaufgelegenheit.
Autoreninfo:
Claus Vogt ist Finanzanalyst, Buchautor und Verfasser des Börsenbriefs »Krisensicher Investieren«. Den Gold-Preisbänder-Indikator nutzt er vor allem für Prognosen im Edelmetallsektor.
Der Beitrag »Hochprofitable und günstig bewertete Energieaktien« von Claus Vogt und andere spannende Berichte sind im aktuellen Sachwert Magazin ePaper Ausgabe 131 nachzulesen –> Link