Nun ist es wieder soweit. Alle paar Jahre, wenn die Zeiten ungewiss werden, kaufen die Zentralbanken massiv Gold. Erstes und wichtiges Anzeichen dafür, dass selbst die Währungshüter ein mulmiges Gefühl in der Magengegend haben. Aber wichtiger ist noch: Es beweist, was in Zeiten der Ungewissheit und Weltkrisen das richtige Mittel zur Absicherung ist. Über Tausende Jahre hat sich das edle Metall als Wertspeicher bewiesen und hat die Jahre überdauert. In Zeiten, in denen Börsen pleite gingen, Banken verschwanden und Geld nicht mal mehr so viel wert war, als das Papier, auf dem es gedruckt war, überstand Gold die Krisen unserer Zeit und diente den Vermögenden als Versicherung. Heute spricht man vor allem von der Beimischung von Gold im Portfolio. Niemand will alle seine Eier in einen Korb legen. Auch Goldexperten und die sogenannten »Goldbugs« (ewige Goldfans) sehen Gold nur als Teil der Asset Allocation. Die Mischung aus soliden Aktien und Gold bietet eine Rendite gepaart mit Vermögensschutz.
Selten in den letzten Jahrzehnten stand uns das Inflationsgespenst so nah gegenüber wie heute. Zeiten, in denen die Raten über zehn Prozent kletterten, hatten die meisten schon wieder vergessen oder noch nie erlebt – je nach dem, wie alt Sie sind. Dass wir plötzlich unsere Komfortzone verlassen und nach Möglichkeiten Ausschau halten müssen, unser Vermögen »in Sicherheit« zu bringen, ist für viele surreal. Mit der ältesten Währung der Welt, dem Gold, scheint das aber gut zu gelingen. Selbst die Hüter des modernen Geldes, die Zentralbanken, mussten das erkennen.
Das Editorial »Alle Jahre wieder – Gold versus Inflationsgespenst« von Julien Backhaus und weitere spannende Texte lesen Sie im aktuellen Sachwert Magazin 01/23 -> LINK