Bereits vor einigen Jahren bereiste Jan Munderloh die Welt. Möglich machte ihm das sein hohes passives Einkommen – dabei ist er selbst noch nicht einmal 30 Jahre alt. Um sein Wissen mit anderen Menschen seiner Generation zu teilen und die Relevanz eines unternehmerischen Mindsets zu unterstreichen, hat er »Retired Young« ins Leben gerufen; ein »Movement«, wie er sagt. Wir haben mit dem gelernten Bankkaufmann und aufstrebenden Unternehmer über die Wichtigkeit finanzieller Bildung und neue Wege des Vermögensaufbaus gesprochen.
Herr Munderloh, Sie sind noch nicht einmal 30 Jahre alt und beruflich bereits erfolgreich. Nun möchten Sie mit Ihrem Unternehmen andere junge Menschen an ein »unternehmerisches Mindset« und ein Verständnis für Finanzen heranführen. Warum ist finanzielle Bildung gerade für Jungunternehmer so interessant?
Finanzielle Bildung ist grundsätzlich sehr wichtig. Die meisten Menschen haben zum Beispiel nie den Umgang mit Geld gelernt, in der Schule wird uns dies ebenfalls nicht beigebracht. Unabhängig des Einkommens leben die meisten Menschen von »paycheck to paycheck«, wie man in den USA sagt. Daher ist die Nachfrage nach finanzieller Bildung umso größer. Darüber hinaus ist aus meiner Sichtweise ein guter finanzieller Bildungsgrad das Fundament für eine erfolgreiche Unternehmensführung.
Gibt es spezifische Herausforderungen, vor denen insbesondere junge Menschen stehen, die ihr Geld vermehren möchten – und falls ja, welche sind das?
Wir sind eine Konsum- und Neidgesellschaft. In Zeiten von Null-Prozent-Finanzierungen oder günstigen Dispositionskrediten neigen insbesondere junge Menschen dazu, ihr Geld in Konsumgüter zu investieren. Sie schaffen dadurch Verbindlichkeiten, anstatt Vermögenswerte aufzubauen, wie Robert Kiyosaki sagen würde. Besonders durch Social Media lassen sich Menschen verstärkt dazu hinleiten, mehr auszugeben, als sie überhaupt dürften. Eine weitere Herausforderung stellt die Überforderung gegenüber Geldthemen dar, die aus einem mangelnden Wissen resultiert.
Auf Ihrer Webseite zeigen Sie Möglichkeiten auf, die junge Menschen in puncto Vermögensaufbau besitzen. Doch »mit (dem) Handy Geld verdienen« – wie geht das eigentlich konkret?
Heutzutage benötigt man tendenziell nur noch ein Handy und eine funktionierende Internetverbindung, um ortsunabhängig sein Geld verdienen zu können. Im 21. Jahrhundert gibt es mehrere Möglichkeiten, sein Geld zu verdienen, beispielsweise durch Forex- und Kryptotrading oder durch Dropshipping beziehungsweise
E-Commerce. Allerdings verdienst du nirgendwo das schnelle Geld, sondern musst erst einmal viel Zeit und Energie aufwenden, um gewisse Fähigkeiten erlernt zu haben, mit denen du von überall aus der Welt dein Geld verdienen kannst. Daher bemühen wir uns, unserer Community zunächst ein unternehmerisches Mindset beizubringen, ihre finanzielle Intelligenz auszubauen und ihr dann Ideen und Möglichkeiten an die Hand zu geben, um früher oder später ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Hat sich durch den »Instagram-Lifestyle«, wie Sie ihn selbst nennen, die Haltung zu Geld und Geldanlagestrategien Ihrer Einschätzung nach verändert?
Ja definitiv, durch soziale Medien wie Instagram, Facebook und Co. sehen andere, was bereits im jungen Alter im Bereich des Möglichen liegt. Sie lassen sich durch diesen Instagram-Lifestyle inspirieren, genauso habe ich mich im Alter von 21 Jahren damals inspirieren lassen und eine andere Haltung zu Geld und Geldanlagestrategien entwickelt. Wer nichts riskiert, bleibt arm. Als Sparer wird man heutzutage durch die hohe Inflation enteignet, weshalb man sein Geld eher für sich arbeiten lassen sollte. Allerdings sollte man immer sehr bedacht sein, auf wen man hört und wo man welche Möglichkeiten realisiert.
Auch die Arbeitswelt hat in den letzten Jahren Veränderungen erfahren; der Beruf des Influencers, wie wir ihn heute kennen, wäre beispielsweise ohne Social Media nicht denkbar gewesen. Gibt es vergleichbare Trends in puncto Vermögensaufbau, die zunehmend und besonders unter jüngeren Anlegern populärer werden?
Immer mehr junge Menschen beschäftigen sich tatsächlich mit Themen wie Daytrading, Blockchain, NFTs und so weiter. Das sind alles Begrifflichkeiten der Neuzeit, mit denen die ältere Generation zumeist nicht viel anfangen kann. Darüber hinaus wandern Geldströme von klassischen Bankanlagen wie dem Sparkonto in alternative Anlagen; besonders in Zeiten einer hohen Inflation und geringen Sparzinsen.
Welche Strategien könnten in Zukunft weniger gefragt sein?
Aus meiner Perspektive könnte ein zunehmender Abfluss von Geldern aus Spar- und Tagegeldkonten in alternative Anlagen erfolgen, da junge Menschen heutzutage ganz andere Informationsquellen beziehen und auch risiko- und investitionsfreudiger geworden sind. Darüber hinaus werden viele junge Menschen ihre Gelder selbst verwalten, anstatt diese einem Bankberater zu überlassen.
AS
Bilder: privat
Jan Munderloh ist gelernter Bankkaufmann, seit Jahren aber vor allem durch seine Erfolge im Network-Marketing bekannt. Seine Expertise teilt er unter anderem auf Social Media regelmäßig vor mehreren Tausend Personen. Als Gründer und CEO der Retired Young Consult GmbH möchte er junge Menschen auf dem Weg zu ihrem finanziellen Erfolg begleiten.