Ein etablierter Grundsatz lautet, dass jeder Anleger für höhere Erträge auch ein höheres Risiko in Kauf nehmen müsse. Leider ist dieser Grundsatz falsch. Denken Sie ans Roulette: Alle Chips auf eine Farbe zu setzen bedeutet die Chance auf das doppelte Kapital, jedoch mit dem Risiko des Totalverlustes. Es ist kein größeres Risiko vorstellbar und so würde auch nie- mand einem Anleger zu einem derartigen Vorgehen raten. Die Idee, dass ein höheres Risiko gleichzeitig höhere Erträge bedeutet, ist also falsch. Ebenso falsch ist der Grundsatz, dass Assets, die normalerweise als risikoarm beschrieben werden, auch risikoärmer sind.
Es ist eine weit verbreitete Ansicht, dass Bargeld auf einem Sparbuch auf der Bank risikofrei angelegt sei, gefolgt von Investitionen in Staatsanleihen. Beide Annahmen sind grundsätzlich falsch. Beginnen wir beim Sparbuch: Dabei geben wir der Bank ein Darlehen für das Versprechen, dafür Zinsen zu bekommen. Das gilt jedoch nur, wenn man das Glück auf seiner Seite hat. Derzeit bekommt man nämlich sehr wenig bis gar nichts für seine Bankguthaben.
Den Buchauszug »Risiko ist Ansichtssache« aus »Die besten Aktien der Welt« von Peter Seilern und weitere spannende Texte lesen Sie im aktuellen Sachwert Magazin 04/22 -> LINK