Wer als Single über 3.700 Euro an Nettoeinkommen verfügt, gehört in Deutschland zu den wohlhabendsten zehn Prozent. Zu diesem Ergebnis kamen Ökonomen des Instituts für Deutsche Wirtschaft (IW) in einer Pressemitteilung am 29. Dezember 2021. Sie berechneten die Höhe des Einkommens, die mindestens notwendig ist, um zu den oberen zehn Prozent in Deutschland zu gehören. Als Basis für diese Berechnungen dienten Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) von 2018. Das SOEP, hinter dem das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) steht, befragt regelmäßig etwa 19.000 Haushalte zu ihrer beruflichen Situation. Ihre Ergebnisse gelten als die repräsentativsten Erhebungen, die in Deutschland zur Einkommenssituation durchgeführt werden.
Dass das Einkommen der reichsten zehn Prozent für viele überraschend gering ausfällt, mag laut einer Berichterstattung des »Spiegel« aus dem Jahr 2020 daran liegen, dass bei den Berechnungen neben dem reinen Verdienst weitere Faktoren berücksichtigt wurden. Für die Ermittlung des tatsächlichen Einkommens seien beispielsweise auch Einnahmen aus Geldanlagen sowie die Wohnsituation entscheidend, berichtet der »Spiegel«. Auch gilt die angegebene Summe lediglich für Alleinstehende: Sobald die Haushalte aus mehr als nur einer Person bestehen, wird die Rechnung komplizierter. Hier müsse laut dem »Spiegel« beispielsweise einerseits berücksichtigt werden, dass es in einer Familie oftmals mehrere Geldverdiener gebe. Andererseits müssten dann aber auch mehr Menschen von dem erwirtschafteten Geld leben. Für ein Paar ohne Kinder liegt nach den Informationen der Pressemitteilung die Grenze zu den einkommensstärksten zehn Prozent daher bei ungefähr 5.550 Euro.