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    Gold und Silber
    Depositphotos / Fireflyphoto

    Sell Off bei Gold – Silber noch immer stark

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    By Redaktion on 2. März 2021 Edelmetalle

    Die vergangene Handelswoche war ein Blutbad an den Märkten mit roten Vorzeichen überall. Im Umfeld inflationsindiziert steigender Zinsen brachen die Anleihenmärkte und der Aktienmarkt ein, wobei auch die Kryptowährungen herbe Verluste erlitten. Der Bitcoin fiel um 25 % auf 43.170 US-Dollar, während der US-Dollar mit einem kleinen Plus in das Wochenende ging. Auch der sichere Hafen der Edelmetalle wurde mit nach unten gerissen und so fiel der Goldpreis auf 1.717 US-Dollar (-3,7 %), während sich der Silberpreis mit einem Minus von nur 4 % weiterhin relativ stark hielt.

    Als der Goldpreis Anfang Dezember zuletzt unter der Marke von 1.800 US-Dollar notierte, wurde der Silberpreis bei 22 US-Dollar gehandelt. Obwohl Gold am Freitag 80 US-Dollar unter das damalige Tief fiel, musste man für die Unze Silber rund 4 US-Dollar mehr als vor drei Monaten bezahlen. Diese Stärke der Silberpreises zeigt sich auch in dem Gold-Silber-Ratio, das von 80 auf 65 in den letzten drei Monaten fiel.

    Blaschzok Research
    Steigende Zinsen belasten kurzfristig zusätzlich den Goldpreis
    Der Preisrückgang am Edelmetallmarkt kam jedoch nicht ohne Vorwarnung aus heiterem Himmel. Es gab viele Warnsignale in den letzten Wochen, die wir kommuniziert hatten.
    •  Das Sentiment für Gold war nie zuvor über eine so lange Zeit so extrem bullisch, wie in den vergangenen 18 Monaten. Dies war ein deutliches Warnsignal vor einer Bereinigung von der Spekulation in diesem Markt.
    • Der CoT-Report zeigte eine sich aufbauende relative Schwäche, was auch durch die neuesten Fundamentaldaten des World Gold Council, die eine vorübergehend schwache Nachfrage zeigten, untermauert wurde.
    • Die Dollarschwäche, die den Anstieg des Goldpreises im letzten Jahr zusätzlich befeuert hatte, fand in diesem Jahr ihr Ende. Am Terminmarkt ist der US-Dollar so überverkauft wie seit 12 Jahren nicht mehr, was sogar eine technische Erholung des Dollars zulassen würde.
    • Der Dollar konnte auch zum japanischen Yen ansteigen und einen langfristigen Abwärtstrend überwinden. Gold zeigt kurzfristig eine sehr hohe positive inverse Korrelation mit diesem Währungspaar.
    • Steigende langfristige Zinsen in den USA stützen eine Erholung des Dollars und somit eine kurzfristige Schwäche des Goldpreises.
    Solit
    Zinsen und Gold korrelieren negativ miteinander
    Solit
    Der fallende Spread zwischen Bundesrenditen und den Renditen für US-Staatsanleihen deutet auf eine Dollarstärke hin
    • Der Goldpreis in Euro befand sich immer noch im Abwärtstrend und hatte bereits zwei langfristige Aufwärtstrends gebrochen, wobei die Unterstützung bei 1.500 Euro mehrmals angelaufen wurde.
    • Smarte Investoren und Insider hatten den Goldpreis bereits in 2019 stark nach oben getrieben, sodass ein Teil des Anstiegspotenzials aus den neuerlichen QE-Programmen bereits vorweggenommen und frühzeitig in den Preisen eskomptiert wurde.   
    All diese Punkte boten das perfekte Umfeld, um dem Goldpreis an der Unterstützung bei 1.800 US-Dollar, respektive 1.500 Euro, den Boden unter den Füßen wegzuziehen und einen Long Drop am Terminmarkt mit einem deutlichen Preiseinbruch zu forcieren. Ich hatte über viele Wochen vor diesem Einbruch gewarnt und auch davor, dass sich der Silberpreis, trotz seiner relativen Stärke gegenüber dem Goldpreis, dem nicht entziehen können dürfte. Silber fiel in der vergangenen Woche auf 26,20 US-Dollar, nachdem noch am Donnerstag der Widerstand bei 28 US-Dollar angelaufen wurde.
    Die Minenaktien folgten dem Goldpreis und erreichten wieder das Vor-Corona-Niveau bei 250 Punkten im HUI-Goldminenindex. Dieses Kursniveau erscheint extrem günstig und in der Tat sind die Minenaktien im Verhältnis zum Goldpreis mittel- bis langfristig ein sehr gutes Investment.
    Solit
    Der HUI-Goldminenindex fiel wieder auf das Vor-Corona-Niveau zurück
    Solit
    Im Verhältnis zu Gold ist der HUI-Goldminenindex historisch günstig und unterbewertet

    Die steigenden Zinsen, im Zuge derer Gold reflexartig von den Investoren und Tradern verkauft wird, sind diesmal jedoch nicht auf eine starke Wirtschaft und starke Kreditnachfrage zurückzuführen und somit kein Zeichen einer starken Wirtschaftserholung. Sie sind diametral gegensätzlich eine Folge der steigenden Konsumentenpreise und der hohen Inflationserwartung, die nun in die Anleihenkurse eingepreist werden. Steigende Zinsen sind jedoch Gift für die zarte Blüte der Wirtschaftserholung, in einem Umfeld, in dem Teile der westlichen Welt immer noch im Lockdown verharren.

    Während alle Rohstoffpreise, Aktien und der Kryptomarkt aufgrund des ganzen billigen Geldes haussieren, fällt der Goldpreis seit Monaten aufgrund dieser gestiegenen Inflationserwartung, was mittel- und langfristig keinen Sinn macht. Gold sollte gerade in Zeiten hoher Inflationserwartung haussieren. Die Realzinsen sind weit im negativen Bereich und sie werden es auch über die nächsten Jahre hinweg bleiben, da die staatlichen Warenkörbe zur Berechnung der Teuerung die wahre Entwertung der Fiat-Währungen zu niedrig ausweisen.

    Antsillustrations
    In der Fiat-Funny-Money Matrix ist alles möglich

    Die inflationsinduziert steigenden Zinsen in der Stagflation der kommenden Jahre werden die Rezession in einem hochinflationären Umfeld weiter vorantreiben, weshalb sich das Bild schon bald verkehren wird. Gold wird mit steigenden Zinsen in den kommenden Jahren ansteigen, während die Aktien- und Anleihenmärkte zum Goldpreis kollabieren werden.

    Nachdem sich der Staub gelegt und der Sell Off seinen Boden gefunden hat, sollte man diese irrational günstige Chance nutzen, um Gold und womöglich auch Silber noch einmal günstig zu kaufen. Andere Investoren werden sukzessive ihren Fehler bemerken und ebenfalls in Gold investieren. Gold gilt es die nächsten Jahre in Rücksetzer hinein zu kaufen – die Rallye geht bald weiter!

    Technische Analyse zu Gold: Sell Off am Goldmarkt – wie geht es weiter und wann muss man zugreifen?

    Terminmarkt: Spekulanten warfen das Handtuch – Big 4 nutzten die Chance

    Der Preis stieg zur Vorwoche um 12 US-Dollar, während die Spekulanten 23 Tsd. Kontrakte netto abbauten. Das zeigt eine Stärke und ein Defizit am physischen Markt in der Betrachtungswoche zum Stichtag des 23. Februar. Da jedoch die Big 4 ihre Netto-Shortposition um rund sechs Tage der Weltproduktion abbauen konnten, ist diese Stärke zu relativieren. Ohne Spekulanten, die ihre Long-Kontrakte geschlossen und neue Shorts eröffnet hätten (was man an den Daten erkennt), wären die Big 4/8 nicht in der Lage gewesen ihre nackten Shorts zu schließen.

    Die Daten sind weiterhin im Verkaufsbereich, insbesondere zum Open Interest und insgesamt zeigen sie uns, dass es bereits vor dem Einbruch in der vergangenen Woche eine erste Bereinigung am Terminmarkt gab und die Bullen unter den Spekulanten zu Bären mutierten, was den Manipulatoren die Chance zur Eindeckung gab. Da die Daten mit dem Stichtag Dienstag noch nicht den Preisrückgang dieser Woche beinhalten, werden wir erst am nächsten Freitag bestimmen können, wie viele Spekulanten rausgeschüttelt wurden, ob das Sentiment bärisch ist und ob wir mit Käufen beginnen können. Bis dahin müssen wir von weiterem Rückschlagpotenzial nach diesem Report ausgehen, zumindest so lange, bis es ein technisches Signal gibt. Für antizyklische Käufe scheint es mit diesem Report noch zu früh zu sein.

    Blaschzok Research
    Es kam zu einer ersten Bereinigung am Terminmarkt, doch noch ist genügend Potenzial für einen weiteren Long Drop vorhanden
    Blaschzok Research
    Die großen vier Händler hatten den Preisrückgang genutzt, um ihre Positionen zu schließen

    Unser über vier Monate hinweg andauernder Short-Trade, den wir bei 2.050 US-Dollar mit dem Ziel bei 1.800 US-Dollar eröffnet hatten, fand Ende November sein Ende und wir nahmen die Gewinne aus diesem Trade mit. Mittel- und langfristig agierenden Investoren bekamen ein antizyklisches Kaufsignal auf diesem Preisniveau, wobei ich kurzfristig agierenden Tradern noch zur Vorsicht mahnte, da kurzfristig noch einige Risiken für den Goldpreis im Raum standen.

    Kurzfristige Trader waren den Dezember über Long und konnten bis zu 150 US-Dollar je Unze mit einem steigenden Goldpreis reinholen, bevor sie mit einem Bruch des Aufwärtstrends spätestens ausgestoppt wurden. Den Januar und Februar über baute sich zunehmend Schwäche auf, die Unterstützung bei 1.800 US-Dollar wurde mehrmals getestet und im Februar mit einem Abrutschen auf 1.760 US-Dollar unterschritten. Ein erneuter Versuch der Bullen den Preis wieder über die Marke von 1.800 US-Dollar zu schieben, scheiterte. Letztlich warfen die Bullen mit dem Unterschreiten der Marke von 1.760 US-Dollar in der letzten Woche das Handtuch und der Preis brach am vergangenen Freitag im Zuge einer Bereinigung am Terminmarkt ein.

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    Der Goldpreis fiel bis auf 1.717 US-Dollar

    Die CoT-Daten mahnten zur Vorsicht und wir vermuteten, dass die Regierungen zu einem Schlag gegen den Goldpreis ausholen könnten, um das bullische Momentum am Silbermarkt zu brechen und das Sentiment zu erschüttern. In der letzten Analyse schrieb ich: „Fällt die wichtige Unterstützung bei 1.800 US-Dollar, dann droht ein nochmaliger Einbruch um 100 US-Dollar.“

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    Die erste Unterstützung bei 1.740 US-Dollar hatte der Goldpreis zumindest kurzfristig durchbrochen
    Der Goldpreis in Euro ist weiterhin unser wichtigster Chart. Der Abwärtstrend ist weiterhin intakt und beide Aufwärtstrends wurden gebrochen, was uns ein starkes Warnsignal lieferte. Die letzte Bastion war die Unterstützung bei 1.500 Euro. „Sollte diese Verteidigungslinie fallen, so droht ein finaler Sell Off auf 1.400 Euro.“
    Die Handelsstrategie ist jetzt einfach:
    • Erst mit dem Bruch des mittelfristigen Abwärtstrends (rote Linie), würde es ein mittel- bis langfristiges prozyklisches Kaufsignal geben.
    • Antizyklisch könnten wir erst im Bereich um die 1.350 Euro je Feinunze ein mittel- bis langfristiges Kaufsignal ausrufen, sofern der Terminmarkt bis dahin ausreichend von der bullischen Spekulation befreit wurde.
    • Kurzfristig entspannt sich die Lage mit einer Rückeroberung des Widerstands bei 1.500 Euro. Bis dahin muss man mit einer Fortsetzung der Korrektur auf etwa 1.350 Euro rechnen.
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    Der Chart für Gold in Euro ist sehr schön und brachte ein deutliches Signal

    Im Kurzfristchart von Gold in Euro ist die Situation noch einmal deutlicher zu sehen. Nachdem der Goldpreis 10 Wochen trendlos seitwärts auf der Unterstützung bei 1.500 Euro tänzelte und dabei zwei Aufwärtstrends brach, fiel er letztlich unter diese Marke und brach deutlich ein. Der Fall unter die Unterstützung brachte ein Verkaufssignal, das bis dato intakt ist – dieses negiert sich erst mit einem Preis über 1.500 Euro oder dem Bruch des mittelfristigen Abwärtstrends, was mittlerweile ebenfalls nur mehr einen Preis von über 1.500 Euro benötigen würde.

    Blaschzok Research

    Wie lange die Korrektur noch dauern wird, ist aufgrund der Gesamtgemengelage schwer einzuschätzen. Einerseits besteht das kurzfristig für den Goldpreis negative Umfeld fort und der Terminmarkt scheint noch nicht genügend bereinigt zu sein. Andererseits ist der mittel- bis langfristige Ausblick für den Goldpreis extrem bullisch, weshalb Rücksetzer Kaufmöglichkeiten sind, die von vielen Investoren genutzt werden.

    Wir wollen eine weitere Bereinigung am Terminmarkt sehen, bevor wir antizyklisch kurzfristig wieder zu Bullen mutieren. Aktuell läuft eine Zwischenerholung, die nach dem Abverkauf am Freitag zu Wochenstart zu erwarten war. Je nachdem wo und wann diese Erholung ihr Ende findet, ist mit einer zweiten Korrekturwelle unter der 1.500 Euro-Marke zu rechnen, die den Preis womöglich bis in den Bereich von 1.350 Euro bringen könnte. Dort sehen wir den Preis kurz-, mittel- und langfristig als sehr günstig und würden definitiv zum Bullen werden.

    Autor: Markus Blaschzok
    Charts: BlaschzokResearch.de / SOLIT-KAPITAL.DE

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