Wir befinden uns in wahrlich historischen Zeiten – in allen Belangen! Während die Welt durch Corona still stand, haben die Staaten und Notenbanken nur mit Billionen so um sich geschmissen um die Rezession abzufedern. Überall wurden innerhalb kürzester Zeit Rettungspakete und Konjunkturpakete historischen Ausmaß aus dem Boden gestampft.
Ein Eintrag in das Guiness Buch der Rekorde wäre allen Staaten und Notenbanken sicher!
Diese einmaligen, globalen Notfallprogramme gepaart mit den den seit Jahren im Dauerkrisenmodus aktiven Staaten und Notenbanken haben zu neuen Rekordständen geführt. Nicht nur bei den Infektionen und Arbeitslosenzahlen sondern vor allem auch bei den Schulden. Egal ob es die Staatsschulden der USA sind (26,6 Billionen Dollar), die Bilanz der US-Amerikanischen Notenbank FED (6,9 Billionen Dollar) oder der EZB (6,3 Billionen Euro) – alle sind in neue Höhen geschnellt und das in absoluter Rekordzeit.
Innerhalb weniger Monate hat man mehr Geld gedruckt und Schulden gemacht wie in allen anderen Krisen zusammen. In der Zwischenzeit steht z.B. die EZB Bilanz für 61 % des BIP der Eurozone! Eine gefährliche und nicht nachhaltige Entwicklung. Zu beachten ist aber auch, dass die Notenbanken weltweit schon vor Corona wieder aufs Gaspedal gedrückt haben und die Druckerpresse angeschmissen hatten. Denn schon 2019 war die Rezession sicht- und spürbar. Die Pandemie hat die Rezession lediglich beschleunigt und verschärft. Die Ungleichgewichte des gesamten Systems sind tief verankert und waren schon lange ins Wanken geraten. Corona war lediglich der Brandbeschleuniger.
Durch den Lockdown und die verzweifelten Maßnahmen der Staaten und Notenbanken hat auch das Fieberthermometer der Eurokrise ein neues Allzeithoch erreicht. Die Target2Forderungen der Deutschen Bundesbank sind auf über 1 Billion Euro (1000 Milliarden!) angeschwollen. Die historische Marke wurde im Juli überschritten, nach dem die Forderungen der Bundesbank gegenüber anderen Notenbanken (vor allem Italien und Spanien) um +24,13 Milliarden Euro zum Vormonat angestiegen sind, auf insgesamt 1019,21 Milliarden Euro. Diese Entwicklung zeigt wieder einmal die Dysfunktionalität der Eurozone.
Den gesamten Kommentar: “ Tickende Zeitbombe – Target2 bei über 1.000 Milliarden Euro“ von Marc Friedrich, finden Sie in der aktuellen Sachwert Magazin Ausgabe 04/2020 -> LINK