Juri Angermann erschließt den Immobilienmarkt auch für Menschen mit kleinem Gehalt. Erst vor zwei Jahren in Ettenheim gegründet, setzte seine Immobilienvermittlung im zweiten Jahr neun Millionen Euro um. „Immobilien als Kapitalanlage waren lange Zeit nur Großverdienern und Spekulanten vorbehalten. Dieses Klischee hält sich noch immer in den Köpfen vieler Normalverdiener,“ so Juri Angermann.
Seine erste Immobilie, als Wohneigentum, legte er sich schon früh, während seiner Ausbildung bei der Bank zu. Nur ein Jahr später folgte die zweite als Kapitalanlage, die er vermietete. Als Versicherungsmakler vermittelte er auch Immobilien an seine Kunden. „Irgendwann habe ich verstanden, dass ich mich auf ein Thema fokussieren muss, um maximalen Erfolg zu haben.“
„Ich setzte mich hin und machte eine Liste mit Dingen die ich mag und solchen die ich hasste,“ erzählt uns der Sohn von Spätaussiedlern, der mit sechs Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland kam. „Ich habe all das aufgeschrieben, was mir keinen Spaß macht und vor allem hab ich aufgeschrieben, was mir am meisten Spaß macht. Dann habe ich ausgewertet, von welchen Produkten meine Kunden den größten Nutzen haben.“ Das waren vermietete Immobilien. Er beschließt, sein Netzwerk zu nutzen, um für seine Kunden lukrative Objekte aufzuspüren.
Man braucht Cleverness und Glück. Das Glück, einen cleveren Berater zu finden. Er fand, die Chance dafür wäre ungefähr genauso gering, wie ein vierblättriges Kleeblatt zu finden. Genau das wollte er seinen Kunden bieten und so nannte er seine Firma Kleever, ein Wortspiel aus ‚clever‘ und ‚Klee‘. Kunden suchten nämlich keine Verkäufer, sondern Experten, die sie beraten können.
Sein Zugang zum Thema bekam er schon während der Ausbildung bei der Sparkasse. Doch so recht lief es dort nicht, man nahm ihn dort in manchen Abteilungen als Konkurrenten wahr. Vielleicht war er zu sehr mit Energie aufgeladen, scherzt er: mit drei Jahren hatte er einen Stromschlag überstanden. Er trennt sich gütlich von der kleinen Bank in seinem Dorf, bei der es keine Aufstiegschancen gab und macht sich als Versicherungsmakler selbstständig. „Ich wusste damals noch gar nicht, was das heißt: ‚Selbstständigkeit‘“.
Das lernte er dann wohl bei einem Rückschlag 2010. Als Vertriebsmanager eines großen Finanzdienstleisters, für den er zwei Jahre 46 Mitarbeiter aufbaute, steht plötzlich wegen einer Fehlentscheidung des Vorstands vor dem Aus. Er beschließt, einen Teil des Verlustes, den seinen Kunden dabei machten, aus eigener Tasche zu bezahlen. 120.000 Euro zahlt er in zwei Jahren ab. „Es gab Tage, da hätte ich mich am liebsten irgendwo vergraben.“
Er trennt sich von seiner Frau und „sucht sich zwei Jahre selbst“. Am Ende der Suche trennt er sich auch von seinen damaligen Geschäftspartnern. „Du brauchst nur ein Prozent mehr Mut als Angst.“ Es erscheint ihm wie ein Befreiungsschlag.
„Es ist wichtig, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die du magst,“ sagt Angermann. „Heute suche ich mir die Menschen aus, mit denen ich zusammenarbeiten möchte. Ich lege Wert auf Ehrlichkeit, auf Loyalität und Spaß muss es auch machen. Mit solchen Leuten kann man etwas wahnsinnig Großes erschaffen.“
Er zeige seinen Partnern, wie man passiven Cashflow generieren könne, „so dass man nicht mehr arbeiten muss, sondern von den Mieteinnahmen leben kann. Es gibt nichts schöneres, Partner im Team zu haben die zusammenarbeiten wollen und nicht müssen.“ In der „Kleever Akademie“ gibt seine Firma in einer systematischen Ausbildung ihr Wissen an Interessierte weiter.
In seiner Freizeit liest Juri Angermann auch gerne Erfolgsbücher oder beobachtet, noch lieber, erfolgreiche Menschen. Am erholsamsten sind für ihn Spaziergänge mit den Kindern, im Urlaub, oder aktiv beim Kraftsport sowie Golfen.
Bild: Privat