Die Europäische Zentralbank wird schon lange für den Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen kritisiert. Damit betreibe sie Staatsfinanzierung und verzerre den Markt seit Jahren, so die Argumente der Kritiker. Jetzt bekommt die Diskussion neue Nahrung. Denn der Finanzwissenschaftler Friedrich Heinemann hat in einer Untersuchung herausgefunden, dass die EZB vermehrt Staatsanleihen südeuropäischer Länder aufkauft, speziell aus Italien und Spanien. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine. Damit würde die EZB sich nicht mehr an die eigenen Regeln und damit an ihren eigenen Schlüssel halten, so Heinemann. Seiner Meinung nach kaufe die EZB jetzt nur noch dort, wo es möglich sei. Denn mit den „guten“ Staatsanleihen habe sich die EZB bereits vollgesogen und ihr Ankauflimit erreicht. Den aktuellen Ankauf sieht Heinemann sehr kritisch. Das sei Wasser auf die Mühlen der Kritiker die gegen die Ankäufe vor dem Europäischen Gerichtshof klagen, so der Wissenschaftler.
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