Europas Krise ist in den vergangenen Monaten wieder etwas in den Hintergrund gerückt. Mit den Wahlen in Frankreich und den Niederlanden ist der Optimismus in Teilen zurückgekehrt. An den Devisenmärkten ist der Euro um rund 15 Prozent gestiegen. In zahlreichen Ländern kommt die Wirtschaft wieder etwas auf die Beine. Dennoch sind die Probleme noch lange nicht gelöst, sagt das Institut für Weltwirtschaft IfW. Auch mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl.
Demnach werden die Ergebnisse der Bundestagswahl das Kernproblem der Europäischen Union nicht lösen. Keine der koalitionsrelevanten Parteien habe in ihrem Wahlprogrammen eine Antwort auf die Identitätskrise der EU. Zwar setzten alle auf eine Fortsetzung des europäischen Integrationsprozesses um Frieden und Wohlstand zu sichern. Doch fehle es allen an Ideen und Visionen wie das auch tatsächlich umgesetzt werden könne. Die Zweifel am Sinn und Zweck der Europäischen Union könnten damit nicht aus dem Weg geräumt werden. Für Anleger könnte Europa damit zunehmend unattraktiv werden. Weil nicht klar sei, wofür die EU eigentlich stehe. Damit könnte die Krise früher oder später wieder zurückkehren.
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