Presse spiegelt einseitiges Stimmungsbild wider
Liebe Leser,
passend zu den Extremwerten der Gold-Sentiment-Indikatoren hat eine große deutsche Tageszeitung am Samstag, den 14. Januar 2017 in ihrem Finanzteil zwei Drittel einer Seite dem Thema Gold gewidmet. Das ist ungewöhnlich viel Platz für eine Anlageform, die in den staatstragenden Massenmedien normalerweise ein Mauerblümchendasein führt.
Große deutsche Tageszeitung lässt kein gutes Haar an Gold
Die Erklärung für diese großzügige Berichterstattung ist allerdings einfach: Die Anlageklasse Gold sollte hier ganz offensichtlich nicht einer objektiven Betrachtung unterzogen, sondern mit allen Mitteln schlechtgeredet werden. Die geradezu kuriose Botschaft, die dieser Artikel übermitteln soll, wird schon durch die Wahl seiner Überschrift unmissverständlich transportiert. Sie lautet: „Gold ist nichts als schnöde Spekulation“. Was dann folgt, ist ein fast schon kabarettistisch anmutender Gold-Verächter-Sermon.
Gold zahlt keine Zinsen, stellt der Autor treffsicher fest. „Und wo kein Zins, da auch kein Zinseszins“, schlussfolgert er messerscharf. „Das allein ließe sich vielleicht noch als Sicherheitsprämie verkraften, wäre Gold wenigstens sicher. Genau das ist aber nicht der Fall“, glaubt dieser Autor. Und er begründet seine Aussage mit dem Hinweis, dass der Goldpreis schwanke und die deutsche Hyperinflation der 1920er Jahre schon sehr lange her sei.
Wer lange keinen Schnupfen hat
Ach ja, mein bisher letzter Schnupfen ist auch schon lange her. In der Logik dieses Autors muss ich deshalb wohl nicht mehr mit einem Schnupfen rechnen. Gut zu wissen, nicht wahr?
Anschließend lässt sich der Autor ausgiebig über die Schwankungen von Euro/Dollar aus, die er interessanterweise nicht etwa als Schwachpunkt des Weltwährungssystems ungedeckter Gelder sieht, sondern zu einem Problem des Goldes umdeutet.
Dann lässt er eine Abhandlung über Gold-ETCs, Gold-Short-ETCs und gehebelte Gold-ETCs und deren Tücken folgen, nicht ohne diese Produkte zuvor als „Klassiker für Anleger“ vorgestellt zu haben. Wie es diese jungen Finanzinnovationen zu Klassikern geschafft haben sollen, bleibt ebenso offen wie die Frage, welche Bedeutung eine Kritik dieser Produkte für die Anlageklasse Gold haben soll.
Wie einst bei Loriot
Zu guter Letzt regt sich der Autor auch noch über die ökonomische Selbstverständlichkeit auf, dass kleine Goldbarren relativ teurer sind als große. Hier frage ich mich unwillkürlich, ob er womöglich – wie einst Loriot in „Papa ante Portas“ – Senf palettenweise kauft. Doch damit nicht genug. Auch in der Existenz von Sammlermärkten für historische Goldmünzen glaubt der Autor noch ein Argument gefunden zu haben, das gegen eine Goldanlage spricht.
Das kuriose Fazit dieses Journalisten stellt die Welt komplett auf den Kopf und zeugt von einer bemerkenswerten Unkenntnis, vor welchen Risiken Sie sich mit Edelmetallen schützen: „Wohin auch immer man beim Gold blickt, überall stecken Risiken. So richtig hilfreich sind diese für einen vernünftigen Vermögensaufbau nicht – auch nicht als Beimischung.“
Goldpreis pro Unze in $, 1998 bis 2017
Sie befinden sich in der Frühphase des zweiten Teils der Goldhausse, die um die Jahrtausendwende begonnen hat.
Ich schätze diese Meinungsmache sehr
Mir gefällt es, wenn solche Artikel zu einer Zeit erscheinen, in der ich ausgesprochen bullish für das darin niedergemachte Investment bin. Allerdings wundere ich mich, wie ein erfolgreicher Wirtschaftsjournalist zu diesem Ergebnis kommen kann. Offenbar kennt er die Finanzgeschichte nicht, die von Lug und Trug in großem Stil, von Staatsbankrotten und Geldentwertung geprägt ist – trotz Zinseszins.
Gold ist in diesen geld- und staatsschuldenpolitisch völlig aus dem Ruder gelaufenen Zeiten ein unverzichtbares Basisinvestment. Gold ist Ihre Versicherung vor den wahrscheinlichen Folgen einer wieder einmal aus den Fugen geratenen Politik, die den Tag der Wahrheit mit der Anhäufung immer größerer Schuldenberge und dem permanenten Gelddrucken der Zentralbanken immer weiter vor sich herschiebt. Dass die ungelösten Probleme dadurch immer größer werden, scheint die „Eliten“ nicht zu stören.
Mit Gold schützen Sie sich vor den Folgen dieser verantwortungslosen Politik. Und mit ausgewählten Gold- und Silberminenaktien sorgen Sie dafür, dass Ihr Vermögen auch noch wächst.
Und um nochmal auf die Zinsen zurückzukommen: Negative Zinsen sind bereits Realität. Und bei dem von einflussreichen US-Ökonomen geforderten Zins von bis zu minus 6% tendiert Ihr Vermögen langfristig gegen null – garantiert und ohne Risiko.
Wenn Sie Ende 2015, Anfang 2016 nicht mit von der Gold-Partie waren, bietet sich Ihnen jetzt die nächstbeste Gelegenheit, von der Edelmetallhausse zu profitieren. Wie genau, das erfahren Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren. Bestellen Sie meine Börsenpublikation noch heute – 30 Tage kostenlos.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende – bis nächsten Freitag,
Ihr
Claus Vogt
Chefredakteur Krisensicher Investieren
P.S.: Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Jeder muss seine Meinung kundtun dürfen, auch wenn er behauptet, die Welt sei eine Scheibe und Gold eine schnöde Spekulation.
Claus Vogt, der ausgewiesene Finanzmarktexperte, ist zusammen mit Roland Leuschel Chefredakteur des kritischen, unabhängigen und konträren Börsenbriefs Krisensicher Investieren.
2004 schrieb er ebenfalls zusammen mit Roland Leuschel das Buch „Das Greenspan Dossier“ und die „Inflationsfalle“. Mehr zu Claus Vogt finden Sie hier.
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Bild: scanrail/depositphotos