In unseren Zeiten, die geprägt sind durch eine außerordentlich große Konkurrenz im Onlinebusiness, ist die Erreich- und Sichtbarkeit des eigenen Angebots unerlässlich für den Geschäftserfolg. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass eine Nichtbeachtung der eigenen Seite in der Anzeige von Suchergebnissen für das Gros der Webseitenbetreiber gleichbedeutend mit einem realen Albtraum ist.
Also greifen Firmen immer wieder tief in die Trickkiste, um das Erscheinen auf Seite 1 zu gewährleisten. Manche dieser Kniffe sind von Google jedoch nicht gern gesehen. Im schlimmsten Fall erfolgt die schreckliche Strafe auf dem Fuße: Die von Google veranlasste Herabstufung der Seite bei den Suchergebnissen. Doch davor kann man sich schützen. Wie, das zeigen wir im Folgenden.
Mittlerweile nimmt die Suchmaschinenoptimierung einen überragenden Stellenwert in der Prioritätenliste des Onlinemarketings ein. Mit Hilfe unzähliger Stellschrauben, beständiger On- und Offpage-Optimierung samt ausgeklügeltem Einsatz von – bezahlten – Keywords versuchen Unternehmen, ihre Seite bei den Google-Treffern möglichst weit nach oben zu bringen. Jeder weiß aus eigener Erfahrung, wie gering die Chance auf den ersehnten Kundenklick ist, wenn sich die Webseite erst auf Googles Seite 2 wiederfindet. Mittlerweile ist in vielen Branchen die Konkurrenz jedoch derart ausgeprägt, dass es nur besonders finanzkräftigen, großen oder kreativen Unternehmen gelingt, unter den Top fünf bis zehn aufzutauchen.
Was wird von Google abgestraft?
Kreativität hilft also, solange der Betreiber ein paar Regeln einhält. Google hat etwas gegen jede Form von Spam und nutzt deshalb unterschiedlichste Ansätze, um derartige Techniken zu überwachen und zu verfolgen. Zu den unerwünschten Maßnahmen gehören insbesondere
- das Kopieren von Inhalten anderer Webseiten
- das Anbieten von minderwertigen Inhalten
- das Kaufen von Links
- übertriebenes (Spam-artiges) posten von Kommentaren in Foren und Blogs
- übertriebenes Link-Building, welches zu minderwertigen Inhalten führt (s.o.)
Hauptsächlich erfolgen Googles Strafen darauf automatisch. Es gibt jedoch auch manuelle Sanktionen, die von einem Google-Webmaster verhängt werden und bei denen der Betreiber per Mail informiert wird. Dies erleichtert es ihm, schnell gegenzusteuern. Bei automatischen, durch einen Algorithmus erzeugten Strafen erfolgt diese Mitteilung nicht. Hier hilft es nur, beständig den Traffic auf der eigenen Seite zu verfolgen und bei einem plötzlichen Abriss der Seitenaufrufe bei Google die Suchergebnisse zu prüfen.
Leider macht auch Google bei der Verhängung von Strafen manchmal Fehler, was natürlich gerade für Betreiber ärgerlich ist, die sich nichts zu Schulden kommen ließen. Deshalb sollte man versuchen, das Risiko einer Abstrafung möglichst gering zu halten.
Wie schützt man sich vor Strafen?
Zuerst einmal sollte man ständig sein Link-Building kontrollieren: Welche Seiten verlinken auf die eigene Seite? Identifiziert Google hier einen Missbrauch aufgrund unsinniger Backlinks, erfolgt eine Abstrafung durch das System. Besonders schnell geschieht dies, wenn die Backlinks von Seiten kommen, die inhaltlich nichts mit dem eigenen Geschäft zu tun haben. Links von Seiten aus einer gleichen oder ähnlichen Branche haben demgegenüber Google zufolge eine bedeutend höhere Glaubwürdigkeit, was die Gefahr einer Bestrafung merklich sinken lässt.
Neben den eigenen, erwünschten SEO-Maßnahmen gibt es immer wieder Versuche von Konkurrenten, mit Hilfe von negativen SEO-Werkzeugen die Sichtbarkeit der eigenen Webseite zu beschädigen. Deswegen sollte man immer wieder nach Spam-Links fahnden, die Dritte auf die eigene Seite verlinkt haben, und diese Google gegenüber sogleich leugnen.
Inhalte, Inhalte, Inhalte, so könnte man eine der wirksamsten Maßnahmen umschreiben, die einerseits vor Strafen und schützt und gleichzeitig das eigene Ranking steigert. In der Tat ist die Rolle von Content Marketing auch in 2016 beständig gewachsen. Eigene, gut geschriebene, informative und vor allem relevante Texte sind einer der Schlüssel zum Erfolg. Im Gegenzug gilt jedoch: Schlechte Artikel ohne jeglichen Bezug zum eigenen Produkt werden von Google rasch als irrelevant identifiziert, was die Gefahr einer Herabstufung deutlich wachsen lässt. In diesem Zusammenhang sollte man besonders auf Gast-Kommentare oder -Beiträge auf der eigenen Seite achten.
Auch eine gute Struktur der Seiten kann helfen. Google belohnt übersichtlich gestaltete Angebote, in denen die Nutzer möglichst auf den ersten Blick die relevanten Inhalte sehen. Wenn sie aufgrund eines überlangen Designs oder zu vieler geschalteter Werbeanzeigen erst einmal endlos nach unten scrollen müssen, um zum Kern der Aussage zu gelangen, wird dies von Google negativ vermerkt. Sicher, das ist noch lange kein Grund für eine Abstrafung, aber unabhängig von dem schlechten Nutzwert ist es eben ein weiteres Detail, das dem Betreiber von Google nachteilig ausgelegt werden kann. Deshalb gilt: Die Inhalte nach Möglichkeit sofort verfügbar machen.
Generell ist die Herabstufung von Google im Sinner aller Nutzer und Betreiber von Webseiten, denn sie filtert missbräuchlich gepushte Seiten aus dem Suchsystem. Es ist Google auch nicht daran gelegen, Seiten wahllos mit Strafen zu belegen, da dies wiederum den Nutzwert der ganzen Suchmaschine in Frage stellt. Deshalb sollte man im Falle einer erfolgten Herabstufung besonnen reagieren und nicht grundlos in Wut oder Panik verfallen.
Gerade im Hinblick auf eine manuelle Bestrafung hilft es, diese bei Google erneut zur Prüfung anzufragen. Ein Weg, der von dem Internetkonzern sogar explizit empfohlen wird. Im Falle einer automatischen Herabstufung sollte man die Fehler möglichst rasch beheben und sich ansonsten in Geduld üben, bis der Google-Algorithmus die Seite wieder normal listet.
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